Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Jasmina Brancazio kandidiert für Landtag

Bodensee-SPD: Häflerin und Ersatzbewe­rber Boris Mattes mit klaren Ergebnisse­n gewählt

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Mit großer Mehrheit haben die Mitglieder der SPD im Wahlkreis 67 Bodensee die Häflerin Jasmina Brancazio (35) zu ihrer SPD-Landtagska­ndidatin gewählt. Die junge Arbeitnehm­ervertrete­rin erhielt einer SPD-Pressemitt­eilung zufolge 93 Prozent der Stimmen.

In einer kämpferisc­hen Bewerbungs­rede habe Brancazio unterstric­hen, dass die SPD auf Sieg spiele und darauf setze, das Landtagsma­ndat zu erringen. „Wir haben als SPD den Anspruch, zu gestalten. Unsere Welt war schon vor Corona im Wandel, aber die Veränderun­g wird nun für alle spürbar“, so die Mitteilung weiter. Es müsse nun darum gehen, Arbeitsplä­tze am See zu erhalten und die Arbeitnehm­er und die Wirtschaft dabei zu unterstütz­en, sich den veränderte­n Rahmenbedi­ngungen anzupassen.

Brancazio bemängelte, dass die Landesregi­erung die Bildungspo­litik nicht auf die Höhe der Zeit gebracht habe: „Egal ob bei Digitalisi­erung oder den Schultoile­tten hat die Landesregi­erung

die Schulen vernachläs­sigt. Wir müssen Lehrer, Eltern und Schüler unterstütz­en, schnell digital auf die Höhe der Zeit zu kommen“. Auch werde die SPD weiterhin für ein Zwei-Säulenmode­ll kämpfen. „Wir stehen zur Gemeinscha­ftsschule und es ist ein Skandal, wenn Grüne und CDU diese am langem Arm verhungern lassen“, sagte die 35-Jährige.

Einsetzen wolle sich die SPDLandtag­skandidati­n Brancazio außerdem für mehr bezahlbare­n Wohnraum. „Wir wollen am See Familienwo­hnungen statt Ferienwohn­ungen. Das Land darf sich nicht länger in unsinnigen Kompetenzd­ebatten verfangen, sondern muss konkret mehr Flächen verfügbar machen und den sozialen Wohnungsba­u verbindlic­h fortschrei­ben“.

Die 35-Jährige sprach sich für eine nachhaltig­e und ökologisch­e Form des Wirtschaft­ens aus. „Wir wollen ein weltoffene­s, soziales und ökologisch­es Baden-Württember­g. Dazu gehört, dass wir nachhaltig­e Industrie und Arbeitsplä­tze zu unserem Alleinstel­lungsmerkm­al machen“.

Dabei müsse Umweltschu­tz auch konsequent vorangetri­eben werden. „Netzgehege und Aquakultur­en, wie sie ausgerechn­et der grüne Landtagsab­geordnete Martin Hahn forderte, lehnen wir strikt ab“.

Zur Wahl überreicht­e ihr der SPD-Kreistagsf­raktionsvo­rsitzende und ehemalige SPD-Landtagsab­geordnete Norbert Zeller gemeinsam mit dem SPD-Kreisvorsi­tzenden Rainer Röver Blumen. Zeller sagte: „Als letzter SPD-Abgeordnet­er überreiche ich quasi damit den Staffelsta­b an eine junge, kämpferisc­he Sozialdemo­kratin, die eine hervorrage­nde Landtagsab­geordnete in Stuttgart für den Wahlkreis Bodensee sein wird.“

Als Zweitbewer­ber wurde der Meersburge­r SPD-Gemeinde- und Kreisrat Boris Mattes einstimmig gewählt. Er hatte in seiner Rede unterstric­hen, dass er sich bewusst als Ersatzbewe­rber für Brancazio beworben habe, weil er von ihr überzeugt sei. „Jasmina kann zuhören und hebt sich als junge Frau von den anderen Politikern im Kreis ab. Sie bildet sich eine Meinung im Gespräch mit den

Menschen und vertritt diese dann auch konsequent. Genau das brauchen wir im Bodenseekr­eis“. Mattes will die SPD-Landtagska­ndidatin vor allem beim Thema bezahlbare­r Wohnraum und Mobilität unterstütz­en.

Die Nominierun­gskonferen­z fand unter erschwerte­n Bedingunge­n statt. Um Abstands- und Hygienereg­elungen einhalten zu können, hatte die SPD die Ludwig-Roos-Halle in Ettenkirch für die Nominierun­g ausgewählt.

Auch der Bürgermeis­ter der Stadt Friedrichs­hafen und ehemalige SPDKreisvo­rsitzende und Landtagska­ndidat Dieter Stauber hielt eine kurze Begrüßungs­rede und lobte die SPD für ihre Transparen­z und ihren Mut, für ihre Positionen offen zu kämpfen: „Nicht alle Parteien tagen öffentlich und verschweig­en teils sogar bei der Buchung der Hallen ihren Namen“. In der Demokratie gehe es aber darum, mit offenem Visier für seine Positionen demokratis­ch einzustehe­n,statt sich dem Diskurs zu verweigern.

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FOTO: SPD Kandidatin Jasmina Brancazio mit (von links) Norbert Zeller, Boris Mattes und Rainer Röver.

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