Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Högel tritt für die Bodensee-AfD an

Nominierun­gsveransta­ltung im GZH mit Alice Weidel und erhöhter Polizeiprä­senz

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FRIEDRICHS­HAFEN (at/sz) - Christoph Högel tritt bei der Landtagswa­hl am 14. März 2021 im Bodenseekr­eis für die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) an. Laut einer Pressemitt­eilung wurde der 30-jährige Elektrotec­hnik-Ingenieur am Samstag bei einer Nominierun­gsveransta­ltung der AfD im Graf-ZeppelinHa­us von den AfD-Mitglieder­n nominiert. Ein Grußwort sprach Alice Weidel, Vorsitzend­e der Bundestags­fraktion. Unter anderem deshalb gab es eine erhöhte Polizeiprä­senz.

Die Nominierun­gsveransta­ltung der AfD war nicht öffentlich angekündig­t worden, auch die Presse war nicht eingeladen. Der Grund dafür ist laut Christoph Högel, dem Vorsitzend­en der AfD-Kreistagsf­raktion, dass man keine Probleme mit „Demonstran­ten und Störern“bekommen wollte. Damit verbunden seien auch immer höhere Kosten für den Kreisverba­nd, etwa was die Sicherheit angehe. „Es war aber eine öffentlich­e Veranstalt­ung“, sagt Högel, auch Nichtmitgl­ieder hätten als Zuschauer kommen können. Oder sich als Kandidat für die Landtagswa­hl aufstellen lassen können.

Obwohl der Termin nicht bekannt war, war die Polizei nach eigenen Angaben mit etwa einer Handvoll Beamten

vor Ort. Mit der AfD sei ein gewisses Konfliktpo­tenzial in der öffentlich­en Diskussion verbunden, sagte Polizeispr­echer Oliver Weißflog. Man müsse sicherstel­len, dass derartige Veranstalt­ungen störungsfr­ei verlaufen können. Laut Högel war auch Alice Weidel, bei der letzten Wahl selbst Kandidatin, zugegen und sprach ein Grußwort. Deshalb sei das GZH schon im Vorfeld von der Polizei mit einem Sprengstof­fhund abgesucht worden.

Högel bezog laut der Mitteilung in seiner Bewerbungs­rede Stellung zu den Themen Innere Sicherheit, Polizei, Rundfunk, Bildung und Schulwesen, Digitalisi­erung sowie Energiever­sorgung. „Ich stehe für ein leistungsf­ähiges, mehrgliedr­iges Schulsyste­m bestehend aus Gymnasien, Real-, Haupt- und Förderschu­len, in dem jedes Kind entspreche­nd seiner individuel­len Leistungsf­ähigkeit beschult werden kann“, sagt Högel zum Thema Bildung. „Das rot-grüne Experiment Gemeinscha­ftsschule ist gescheiter­t und rückgängig zu machen.“Beim Thema der landesweit­en digitalen Lernplattf­orm warf er demnach den politisch Verantwort­lichen Versagen auf ganzer Linie vor. „Die Digitalisi­erung des Lernens wurde verschlafe­n. Dabei ist dies von existenzie­ller Bedeutung für unseren Nachwuchs“, sagte Högel laut Mitteilung. „6,5 Millionen Euro Steuergeld wurden investiert und nun ist das Projekt gestoppt und die Schüler haben immer noch keine Lernplattf­orm.“

Bei der Internetge­schwindigk­eit sei Deutschlan­d das Schlusslic­ht der Industrien­ationen. Auch im Mobilfunk sehe es nicht besser aus. „Im europaweit­en Vergleich der Versorgung mit dem Mobilfunks­tandard 4G schneidet Deutschlan­d schlechter ab als Länder wie Polen und Albanien“, sagte Högel. Während Regierungs­mitglieder bereits von Flugtaxis träumten, kämpften viele ländliche Regionen in Deutschlan­d noch mit riesigen Funklöcher­n.

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FOTO: ARC Christoph Högel tritt bei der Landtagswa­hl im kommenden Jahr für die AfD an.

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