Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mia Büchele träumt im Breisgau von Barça
Die 16 Jahre alte Riedlingerin hat die ersten drei Bundesligaspiele ihrer Karriere absolviert
BAD SAULGAU/FREIBURG - Freiburg scheint für Mia Büchele genau die richtige Wahl gewesen zu sein. Vor zwei Jahren, im Frühjahr 2018, entschloss sie sich zum Wechsel ins Breisgau – vom SSV Ulm 1846 ging es zum SC Freiburg. „Die Stadt ist schön, nicht zu groß, familiär, wie auch der Verein, die Menschen sind alle sehr, sehr freundlich. Und: Die Entfernung nach Riedlingen ist ja auch nicht zu groß“, sagt Mia Büchele. Und auch mit dem Ball läuft es für die 16 Jahre alte Gymnasiastin rund.
Nach der Corona-Pause absolvierte Mia Büchele ihre ersten Bundesligaspiele. Am 7. Juni debütierte sie beim 6:0-Sieg gegen Jena, als Freiburgs Trainer Daniel Kraus sie in der 64. Minute einwechselte. In der Corona-Pause hatte er Büchele für den Erstligakader nominiert, auch weil recht schnell klar war, dass die Saison für die U17, in der Mia Büchele eigentlich spielte, nicht wieder aufgenommen werden würde. Während des Lockdowns war sie sechs Wochen lang zu Hause. „Ich war froh, als die Rückkehr auf den Platz möglich war. Seit zwei Monaten bin ich wieder in Freiburg“, sagt sie.
Langweilig waren die dann folgenden Wochen nicht. Auf das Debüt gegen Jena folgten in der Bundesliga zwei weitere Einsätze als Einwechselspielerin, am 14. Juni gegen den 1. FC Köln (6:1) und drei Tage später gegen den VfL Wolfsburg (0:2). Die 16Jährige geht an einer der Partnerschulen des SC Freiburg in die 10. Klasse, in drei Jahren will sie ihr Abitur ablegen. „Sport und Schule müssen wir alles unterordnen. Morgens um 8 Uhr haben wir ein erstes Training, 75 Minuten, dann geht es in die Schule, bis um vier. Um 17 Uhr ist noch einmal Training“, schildert Büchele ihren Tagesablauf.
Im Alter von vier Jahren kam sie mit dem Fußball in Berührung. „Ich musste immer mit meinen älteren Brüdern mit, wenn die zum Fußball sind, da habe ich eben auch angefangen“, sagt sie und lacht. Etwas mehr als zehn Jahre später hat sie ihre Brüder, die beim Landesligaaufsteiger TSV Riedlingen spielen längst hinter sich gelassen: WFV-Auswahlspielerin, Jugendnationalspielerin und jetzt auch noch Bundesligaspielerin. „Aber meine Brüder und die ganze Familie freuen sich für mich mit.“
In den kommenden drei Wochen ist erst mal Zeit, um sich ein bisschen zu erholen. In der nächsten Saison gehört Mia Büchele fest zum Bundesligakader der Freiburgerinnen. „Wenn es klappt, spielen wir im September die EM-Qualifikation mit der deutschen U17, im Oktober die EM, und wenn wir uns dort qualifizieren, im Februar die U17-WM.“Und in weiterer Zukunft? Einen Traum hat Mia Büchele: „Vielleicht irgendwann mal für den FC Barcelona spielen.“Vom Breisgau zu Barça ...