Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kliniken fordern größere Vorräte an Schutzausrüstung
Engpässe beim Ausbruch der Pandemie sollen sich bei einer eventuellen zweiten Corona-Welle nicht wiederholen – Generell gut gerüstet
BERLIN (AFP) - Die deutschen Krankenhäuser sehen sich für eine mögliche zweite Corona-Welle gut gerüstet. Allerdings dürfe es nicht mehr – wie zu Beginn der Pandemie im März – zu Problemen bei der Beschaffung von Material wie Schutzmasken und -kittel kommen, erklärte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG).
Eine Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts unter bundesweit 724 Kliniken bestätigte besagte
Beschaffungsprobleme in vielen Krankenhäusern. Im Zuge der Corona-Krise habe sich nach Auffassung der Kliniken zudem die Produktqualität teilweise verschlechtert.
„Wir brauchen eine bessere Bevorratung von Schutzmaterial und Schutzausrüstung als am Beginn der Pandemie“, forderte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Zwar erwarten die Krankenhäuser für den Fall einer zweiten Pandemiewelle größtenteils, ihren Bedarf an Schutzausrüstung durch den direkten Bezug bei Herstellern und Lieferanten decken zu können. Auch haben Bundesländer angekündigt, Vorratslager anzulegen oder auszubauen. „Dies“, forderte Baum, „muss jetzt auch umgesetzt werden.“
Wie die Umfrage weiter zeigt, haben fast alle Krankenhäuser (98 Prozent) Patienten mit Corona-Verdacht einmalig oder mehrfach getestet.
Weitere Schwerpunkte von CoronaTests bildeten Risikogruppen wie Patienten mit bestimmen Vorerkrankungen, Hochbetagte oder Patienten, die aus Alten- und Pflegeheimen aufgenommen oder dorthin entlassen werden. Zudem testeten 90 Prozent der Kliniken regelmäßig Mitarbeiter mit Corona-Verdacht und auch Mitarbeiter auf Isolier- und Intensivstationen. Inzwischen wurden die Vorgaben geändert. Patienten können jetzt unabhängig von einer Symptomatik zulasten der Krankenkassen getestet werden, Mitarbeiter nach Vorgaben der Gesundheitsämter.
Eine Regelversorgung ist nach Ansicht des Krankenhausverbands „bis weit ins nächste Jahr nicht möglich“. Nach wie vor gebe es Quarantänezimmer, auch sei eine Versorgung im Mehrbettzimmer kaum machbar. „Unmöglich“mache den Normalbetrieb auch das Abstandsgebot.