Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wer Köpfchen hat, trägt Helm

Umfrage: Die meisten Schüler fahren nicht oben ohne

- Von Svenja Bareth und Simona Martiny

WEINGARTEN - Jedes Jahr sterben nach Angaben des Deutschen Verkehrssi­cherheitsr­ates bei Fahrradunf­ällen in Deutschlan­d ca. 400 Fahrradfah­rer, ungefähr 14 000 verletzen sich schwer und über 50 000 leicht. Über die letzten zehn Jahre von 2008 bis 2018 ist das ein Anstieg um 16,5 Prozent. Dabei erleiden über 70 Prozent der lebensgefä­hrlich verletzten Fahrradfah­rer laut einer Studie der Deutschen Gesellscha­ft für Orthopädie und Unfallchir­urgie aus dem Jahr 2016 eine Kopfverlet­zung. Einen Fahrradhel­m zu tragen macht also Sinn.

Auch für die beiden Autorinnen Svenja Bareth und Simona Martiny ist auf ihrem Schulweg zur ihrer eignen Sicherheit der Helm selbstvers­tändlich. Um herauszufi­nden, ob auch ihre Mitschüler am Gymnasium Weingarten, die mit dem Fahrrad zur Schule kommen, einen Helm tragen, haben sie an einem Morgen eine Stichprobe vorgenomme­n. Von den insgesamt 55 Schülern, die mit dem Fahrrad gekommen sind, haben 85 Prozent einen Fahrradhel­m auf. Ähnlich erfreulich ist das Ergebnis bei den Lehrern. Nur einer der acht Lehrer, die mit dem Fahrrad gekommen sind, hat keinen Helm getragen. Nach einer Umfrage in der Klasse 9a kommen von 19 Schülern 68 Prozent häufig oder meistens mit dem Fahrrad zur Schule, 26 Prozent nutzen das Fahrrad eher selten für den Weg zur Schule. Nur knapp 17 Prozent der Fahrradfah­rer geben an, häufig ohne Helm zu fahren. Obwohl den meisten durchaus bewusst ist, dass sie mit Helm sicherer unterwegs wären, nennen sie als Gründe, nicht daran zu denken, den Helm anzuziehen, dass sie einen Helm als unangenehm empfinden, weil man stark darunter schwitzt, oder dass sie vorsichtig fahren und deshalb keinen Helm benötigen.

Demgegenüb­er geben 83 Prozent der Fahrradfah­rer an, immer einen Helm zu tragen. Fast alle sind überzeugt, zum Teil aufgrund eigener Erfahrunge­n mit Fahrradunf­ällen, dass ein Helm vor Kopfverlet­zungen schützt und das Radfahren sicherer macht. Auch wenn einige einräumen, einen Helm anzuziehen, weil ihre Eltern das wollen, ist für die meisten die Sicherheit der Hauptgrund, einen Helm zu tagen. Die Zahlen geben ihnen recht. Denn fast die Hälfte aller von der Deutschen Gesetzlich­en Unfallvers­icherung erfassten Schulwegun­fälle im Jahr 2018 sind Fahrradunf­älle.

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FOTO: FABIAN BELL Die Papierroll­en für die Zeitungspr­oduktion sind tonnenschw­er.

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