Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Verkehrsentwicklungsplan geht in die nächste Runde
Ratsausschussmitglieder kritisieren alte Daten
FRIEDRICHSHAFEN - Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) ist am Dienstag in der Sitzung des Ratsausschusses für Planen, Bauen und Umwelt diskutiert worden. Dabei bemängelten Ausschusmitglieder die alten, aus dem Jahr 2013 stammenden Daten einerseits, forderten Sofortmaßnahmen zur Verkehrsminimierung andererseits.
Vorgestellt wurde das Machwerk von den beiden Ingenieuren Ulrich Noßwitz und Robert Menzel. Sie hatten als Mitarbeiter des Büro Brenner Bernhard Ingenieure GmbH 2013 Daten erhoben, haben in verschiedenen Sitzungen mit Politik, Bürgern, Fachleuten und Verwaltung den Plan erarbeitet und immer wieder aktualisiert. Auch in das Integrierte Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) waren Teile des VEP eingeflossen.
Die Stadtverwaltung hatte dem Ausschuss vorgeschlagen, den VEP jetzt noch nicht zu beschließen, sondern erst noch zwei Jahre zu warten, bis man sich an die neue Bundesstraße gewohnt habe. Dann sollten auch neue Daten erhoben werden. Dieses Vorgehen stieß jedoch auf Kritik.
Als Ausschussmitglieder von SPD, Grünen, Netzwerk für Friedrichshafen und CDU Maßnahmen forderten, die umgehend in Angriff genommen werden sollten, um schon jetzt vor allem den motorisierten Individualverkehr in der Stadt zu minimieren, antwortete der Gutachter Noßwitz. „Dafür muss doch nicht gewartet werden.“
Alle Maßnahmen, die in dem Plan enthalten seien, seien auch bereits umsetzbar, weil sie alle das Ziel verfolgen würden, den Verlkehr zu reduzieren. Das habe mit der Freigabe der neuen Straße nichts zu tun. An vielen Punkten hatte die Stadtverwaltung aber darauf gedrängt, Maßnahmen zurück zu stellen, weil man auf die Bundesstraße warten wolle. Laut Gutachter habe das Büro als allererstes ein Konzept für die Friedrichstraße vorgelegt – „vor sieben Jahren“, so ein Zwischenruf aus der Versammlung. Zur Friedrichstraße will die Verwaltung im Herbst ein Konzept vorlegen., das dann diskutiert werden soll.