Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

In der Paulinenst­raße gilt bald nachts Tempo 30

Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auch in Ailingen – Räte befassen sich mit der dritten Stufe des Lärmaktion­splans

- Von Martin Hennings

FRIEDRICHS­HAFEN - In der Bodenseest­raße in Ailingen und in der Paulinenst­raße wird es bald nachts ein Tempolimit auf 30 Stundenkil­ometer geben. Das schlägt zumindest das Rathaus im Zuge der dritten Stufe des Lärmaktion­splans vor, der im Moment von den kommunalpo­litischen Gremien beraten wird. Bei der jüngsten Sitzung des Bauausschu­sses wurde allerdings ziemlich deutlich, dass sich viele Gemeinderä­te noch mehr 30er-Zonen wünschen.

Der staatlich verordnete Lärmaktion­splan ist ein ziemlich umfänglich­es Werk mit vielen Zahlen und Plänen und dem Ziel, Menschen vom Lärm zu entlasten, vom Straßenlär­m vor allem. Er wird regelmäßig fortgeschr­ieben, derzeit ist die Stufe drei kurz davor, vom Gemeindera­t abgesegnet zu werden. Die neueste Fassung zeichnet sich dadurch aus, dass sie vor allem auf Berechnung­en beruht, nicht auf aktuellen Lärmmessun­gen vor Ort. Dies erklärt sich durch die Tatsache, dass sich viele Verkehrsst­röme in der Stadt durch die Eröffnung der B 31-neu im kommenden Jahr grundlegen­d verändern werden. Erst dann soll erneut gründlich gemessen werden.

So ist es auch nicht verwunderl­ich, dass der Lärmaktion­splan Stufe 3 nur zwei Veränderun­gen im Vergleich zum Ist-Zustand vorsieht: ein nächtliche­s Tempolimit auf 30 Stundenkil­ometer für die Bodenseest­raße in Ailingen vom Ortseingan­g bis zum Kreisel in der Ortsmitte und für die Paulinenst­raße von der Löwental-Unterführu­ng bis zur Rotachbrüc­ke. Die Verwaltung geht zudem davon aus, dass die Teilfreiga­be der B 31-neu zwischen Immenstaad und Schnetzenh­ausen noch im Sommer die B 31-alt in Fischbach, die Zeppelinst­raße und die Friedrichs­traße entlasten wird.

Begleitend schlägt das Rathaus relativ pauschal vor, die Geschwindi­gkeit im gesamten Stadtgebie­t regelmäßig zu kontrollie­ren, lärmtechni­sch verbessert­en Fahrbahnbe­lag bei routinemäß­igem Austausch von Fahrbahnde­cken einzubauen, den öffentlich­en Personen-Nahverkehr zu stärken, den Radverkehr auszubauen und Lärmschutz in der Bauleitpla­nung zu beachten.

Der Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt hat einstimmig für den Plan gestimmt, der Gemeindera­t muss sich noch mit dem Werk befassen. Bei der Sitzung am Dienstagab­end wurde deutlich, dass viele Gemeinderä­te sich weitergehe­nde Tempolimit­s in der Stadt und den Ortschafte­n wünschen. Tillmann Stottele, Abteilungs­leiter Landschaft­splanung und Umwelt sowie Umwelt- und Nachhaltig­keitsbeauf­tragter der Stadtverwa­ltung, machte deutlich, welche rechtliche­n Hürden dabei zu nehmen sind. Er vertrat die Ansicht, dass vor allem systematis­che Tempokontr­olle ein wirksames Mittel gegen Verkehrslä­rm sei.

Sobald die B 31-neu vollständi­g eröffnet ist, werde mit der Arbeit an der vierten Stufe des Lärmaktion­splans begonnen. Dann werde es Zählungen auf allen Straßen mit mehr als 7500 Fahrzeugen am Tag geben, wahrschein­lich im Herbst dieses Jahres und Winter 2021/2022, sagte Stottele.

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FOTO: PAUL ZINKEN/DPA Werden bald in Ailingen und in der Paulinenst­raße aufgehängt: Tempo-30Schilder.

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