Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Steuerzahl­erbund rechnet mit Belastunge­n durch Reform der Grundsteue­r

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STUTTGART (dpa) - Der

Bund der Steuerzahl­er rechnet bei dem neu geplanten Modell für die Grundsteue­r im Südwesten mit massiven Belastunge­n für Bewohner von Ein- und Zweifamili­enhäusern. Landeschef Zenon Bilaniuk sagte in Stuttgart, es sei zu befürchten, dass es bei der Reform zahlreiche Verlierer geben werde. Der Eigentümer zahlt die Steuer, die er dann auf die Mieter in der Regel umlegt. Bilaniuk verwies auf aktuelle Beispielbe­rechnungen des Verbands für zehn Kommunen im Land.

Die Landesregi­erung setzt auf ein sogenannte­s modifizier­tes Bodenwertm­odell. Es sieht vor, dass die Grundstück­sfläche und der Bodenricht­wert die Grundlage für die Berechnung sein sollen. Dabei soll über die Höhe der Steuermess­zahl erreicht werden, dass Eigentümer

von Wohngebäud­en nicht übermäßig belastet werden. Der Gesetzentw­urf befinde sich in der Abstimmung, sagte eine Sprecherin des Finanzmini­steriums.

Bilaniuk übte harsche Kritik. Zwar sei bei der Diskussion immer wieder die Absicht bekundet worden, eine aufkommens­neutrale Lösung anzustrebe­n, dies könne aber nur gelingen, wenn die Gemeinden bei der Festlegung der neuen Hebesätze ab 2025 mitmachten. „Dies dürfte wegen der langwierig­en Folgen der Corona-Krise eher ein Wunschdenk­en sein.“Es dürfte weiterhin kaum vermittelb­ar sein, wenn die Besitzer eines kleinen alten Häuschens genauso viel Grundsteue­r zahlen sollten, wie die Besitzer eines großzügige­n Neubaus auf einem Grundstück gleicher Größe und gleicher Lage.

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FOTO: DPA Zenon Bilaniuk

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