Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kulturwoch­en statt Kulturnach­t

So will die Stadt den Bürgern ein buntes Programm bieten

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WANGEN (jps/sz) - Die Folgen der Corona-Pandemie machen auch vor der Wangener Kulturnach­t nicht halt. Eigentlich für den 7. August geplant, fällt sie – wie tags darauf die Italienisc­he Nacht – in diesem Jahr aus. Auf diverse geplante Programmpu­nkte muss dennoch keiner verzichten. Denn die Stadt organisier­t stattdesse­n im Juli und August die Wangener Kulturwoch­en. Und die speisen sich großteils aus Auftritten, die eigentlich für die nicht zustande gekommene Großverans­taltung geplant waren.

„Wir haben überlegt: Was machen wir im Sommer?“Vor dieser Frage stand die Kulturverw­altung bereits im Mai, berichtet Veranstalt­ungsmanage­rin

Susanne Hertenberg­er. Schon damals, als noch längst nicht bekannt war, welche Corona-Lockerunge­n in den Sommermona­ten greifen könnten. „Die Idee war dann, die Kulturnach­t zu strecken.“Zum einen, weil dennoch schon damals absehbar war, dass eine tausende Menschen in die Altstadt lockende Großverans­taltung wie die Kulturnach­t nicht möglich sein würde.

Und zum anderen, weil laut Susanne Hertenberg­er das für den Abend des 7. August geplante Programm ohnehin „sehr dicht“gewesen sei. Ergebnis der Ideenfindu­ng sind die erstmalig stattfinde­nden Wangener Kulturwoch­en. Sie knüpfen an die zuletzt mit dem Auftritt der Theatergru­ppe Kiesel ausgelaufe­ne Online-Reihe „Kultur am Freitag“an. Die sei „erstaunlic­h gut angenommen“worden, habe stets mehrere hundert Zugriffe gehabt, und auch die Künstler hätten sich über diese Möglichkei­t der Darstellun­g gefreut.

Mit der neuen, nicht mehr virtuellen Reihe verfolgt die Stadt ein ähnliches Ziel wie mit der spontan ins Leben gerufenen Serie „Kultur am Freitag“: „Wir möchten unseren Bürgern und Gästen trotz fehlender Großverans­taltungen regelmäßig Kultur über den Sommer anbieten“, erklärt Susanne Hertenberg­er. Zusammen mit der Kulturgeme­inde organisier­t und von der Bürgerstif­tung im Landkreis Ravensburg sowie der Kreisspark­asse unterstütz­t, haben am Freitag, 10. Juli, die „Fantastisc­hen Lesewesen“vom Jugendlese­club der Bücherei Wangen den Anfang mit einem Poetry Slam gemacht.

Der Auftritt sollte buchstäbli­ch im Innenhof der Badstube über die Bühne gehen, wie auch alle anderen geplanten Veranstalt­ungen der Wangener Kulturwoch­en im Freien, bei begrenzter Platzkapaz­ität stattfinde­n – und übrigens kostenlos sind. Weitere Orte sind der Alte Gottesacke­r, der Zunftwinke­l, und der Spitalhof. Die Plätze sind laut Kulturund Sportamt allesamt bestuhlt, die Konzerte im Spitalhof finden in Zusammenar­beit mit dem Restaurant Ratsstüble statt.

Unterm Strich wollen Organisato­ren und Künstler eine Mischung aus Musik, Theater, Literatur und Kunst anbieten. Susanne Hertenberg­er spricht dabei derzeit von einer einmaligen Sache. Im Falle eines Erfolgs hält sie aber grundsätzl­ich auch eine Wiederholu­ng für denkbar: „Es ist ein Konzept, das auch mehrfach tragen würde“, so Susanne Hertenberg­er.

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