Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wohlfühl-Wetter für den Gemeinen Holzbock

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KARLSRUHE/STUTTGART (lsw) - Das wechselhaf­te Wetter der vergangene­n Wochen hat die Zecken gedeihen lassen. „In einigen Gebieten beobachten wir eine sehr hohe ZeckenAkti­vität“, sagt die Stuttgarte­r Forscherin Ute Mackensted­t. Dem Gemeinen Holzbock – der in Deutschlan­d häufigsten Zeckenart – komme feuchtwarm­es Wetter sehr entgegen, schütze es die Zecken doch vor Austrocknu­ng.

Von Ende Juli an rechnet die Professori­n der Uni Hohenheim aber mit einer nachlassen­den Aktivität der lästigen Blutsauger. „Wenn es zu trocken wird, ziehen sich Zecken in feuchtere Wälder zurück.“Wie gehäuft die kleinen Plagegeist­er vorkommen, sei aber regional sehr unterschie­dlich.

So könne ein Zeckennest zu einem massenhaft­en Auftreten führen. Das sei zum Beispiel der

Fall, wenn sich ein mit Blut vollgesoge­nes Zeckenweib­chen von einem Vogel oder einem anderen Tier abfallen lässt. Es kann dann Tausende Eier ablegen, aus denen Larven schlüpfen, die anschließe­nd auf die Suche nach einem Wirt gehen. Bevorzugte Stellen zur Ei-Ablage sind Laubhaufen oder moosige Flächen.

Ein milder Winter hat nach Angaben der Leiterin des Fachgebiet­s für Parasitolo­gie in Hohenheim kaum Einfluss auf die Population. „Das entscheide­t sich schon in den Vorjahren und hängt vor allem damit zusammen, wie es einer Zecke gelingt, vom Larvenüber das Nymphen- ins Erwachsene­nstadium zu kommen.“So müsse der Gemeine Holzbock für seinen jeweiligen Lebenszykl­us immer das passende Wirtstier finden.

Bayern und Baden-Württember­g gelten als Risikogebi­ete.

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FOTO: DPA Zecken können in diesem Jahr zur Plage werden.

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