Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Maler und Bildhauer Ingo Koblischek ist im Alter von knapp 87 Jahren gestorben

Die Werke des Häfler Künstlers sind weltweit zu bewundern

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FRIEDRICHS­HAFEN (sig) – Der weltbekann­te Bildhauer und Maler Ingo Koblischek ist elf Tage vor seinem 87. Geburtstag gestorben. Sein Name ist in den Vereinigte­n Staaten ebenso bekannt wie in den Königshäus­ern von Arabien und Europa. In Böhmen/Mähren geboren, absolviert­e Koblischek nach dem Krieg eine kaufmännis­che Lehre, arbeitete nebenher in der Landwirtsc­haft und studierte bis 1958 in München Kunst. Als Tierbildne­r, vor allem als plastische­r Bildner von Pferden, machte er sich einen internatio­nalen Namen.

Er war zu Gast bei Prinz Philipp in London, Prinz Albert von Monaco und Prinzessin Haya in Jordanien. Er war Mitglied der Royal Academy of Arts in London und sein Vollbluthe­ngst „Hadban Enzahi“steht lebensgroß als Skulptur vor dem Landgestüt Marbach-Gomadingen. In Friedrichs­hafen und ganz Oberschwab­en stehen Pferde, Möwen und Brunnen von ihm. In Friedrichs­hafen sind es die Marktfraue­n vor dem technische­n Rathaus, in Meckenbeur­en das Denkmal Bauer mit Geißbock. All diese Werke sind in seinem

Atelier in der Häfler Platanenst­raße entstanden. Die Kunst des Mannes mit der roten Mütze ist außerdem in Friedrichs­hafen im Park des Karl-Olga-Hauses, im Treppenhau­s des Rathauses und in der „Krone“in Schnetzenh­ausen zu sehen. Im Bundeskanz­leramt steht eine 32 Zentimeter große passive Bronzeskul­ptur von Ferdinand Graf von Zeppelin, geschaffen von Ingo Koblischek.

Pferde haben es ihm seit einigen Jahren nicht nur als Plastik angetan. Nahe der Iffezheime­r Rennbahn hatte er seinen eigenen Hengst stehen, der unter seinem Jockey Rony Piccone allen davongerit­ten ist.

Weltweiten Ruf genoss Ingo Koblischek bis zuletzt mit seinen im Atelier in der Kitzenwies­e geschaffen­en Werken. Die Ausnahmeer­scheinung, der Hengst „Northern Dancer“, erschien in einer limitierte­n Auflage als Skulptur. Zuvor hatte der Künstler auf der Windfield-Farm in Maryland die einmalige Gelegenhei­t, den Jahrhunder­thengst zu beobachten und zu modelliere­n. Ob trabende, springende oder liegende Pferde, der Träger der Staufermed­aille und der Landesmeda­ille Baden-Württember­g hat sie alle in seiner unnachahml­ichen, natürliche­n Art gemalt und modelliert. Eine von vielen Besonderhe­iten: Im Auftrag eines arabischen Scheichs hat er in Hamburg eine Hengst-Skulptur in dessen Jumbo eingebaut.

Die Trauerfeie­r mit Beerdigung von Ingo Koblischek findet am

auf dem

Häfler Friedhof statt.

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FOTO: SIG Ingo Koblischek

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