Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
ADFC: Kein Hochpunkt ohne Verkehrskonzept
Radfahrer-Verband nimmt Stellung zum geplanten „Hochpunkt“auf dem Schlossgarten-Areal
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Der ADFC Bodenseekreis nimmt Stellung zum geplanten „Hochpunkt“auf dem Schlossgarten-Areal. Aus Sicht des ADFC müsse demnach zuerst die verkehrliche Erschließung geprüft werden, ob das geplante Hotelkonzept an dieser auch topografisch komplexen Lage überhaupt realisierbar sei.
Hier wären Zweifel angebracht, denn vielfältige Nutzungen seien zu berücksichtigen: „Benötigt werden Haltemöglichkeiten für Reisebusse, Lade- und Rangierzonen für Lkw, Warteflächen für Gäste-Pkw und
Taxis, eine Tiefgaragenzufahrt, ausreichende Fahrradstellplätze im Außenbereich und eine barrierefreie Erschließung für Fußgänger. Diese unterschiedlichen Anforderungen müssen auf dem kompakten Gelände sicher, konfliktfrei und komfortabel gewährleistet werden“, heißt es in der Mitteilung.
Und: „Die dafür notwendigen Verkehrsflächen sollten dabei in eine attraktive Außengestaltung eingebettet werden und dürfen nicht der Flächenoptimierung des Gebäudes zum Opfer fallen.“Eine weitere Voraussetzung sei die Neugestaltung
der Friedrichstraße und Werastraße, welche im aktuellen Ausbauzustand allein auf einen optimalen Verkehrsfluss des Kfz-Verkehrs ausgerichtet sei. Ohne einen Straßenumbau hält der ADFC das Projekt für nicht umsetzbar: „Denn ein Hotel mit öffentlichem Veranstaltungsangebot wird auch zu deutlich mehr Rad- und Fußverkehr an dieser Stelle führen.“Folglich müsse der Hochpunkt von der Friedrichstraße abgerückt sein, um den notwendigen Platz für ein konfliktfreies Miteinander der Verkehrsteilnehmer und Hotelgäste anzubieten.
Gäste bräuchten außerdem eine sichere Querungsmöglichkeit der Friedrichstraße in die südliche Werastraße Richtung Schloss. Konkrete Pläne der Stadtverwaltung für eine Umgestaltung des Straßenraums in diesem Bereich seien aber nicht vorhanden, bemängelt der ADFC: „Leider hat es das Baudezernat seit 2013 nicht geschafft, einen Verkehrsentwicklungsplan zu erstellen und ein beschlussreifes Gesamtkonzept für die erforderliche Verkehrsberuhigung und Umgestaltung der Friedrichstraße vorzulegen“, heißt es in der Mitteilung.