Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Peter Russell denkt in Ravensburg nicht an Ravensburg

Freiburgs Noch-Trainer hat Spaß und nimmt zwei Punkte aus Oberschwab­en mit

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Es dauert zwar noch einige Wochen, bis Peter Russell die Verantwort­ung als Trainer bei den Ravensburg Towerstars übernehmen wird, seinen neuen Arbeitspla­tz hat er sich aber am Sonntag schon einmal anschauen dürfen. Mit seinem aktuellen Club, dem EHC Freiburg, gewann Russell das Gastspiel in der CHG-Arena im Penaltysch­ießen und hinterließ einen weiteren Nachweis für sein schottisch­es Siegergen, das die Breisgauer bis auf Platz zwei der DEL2-Tabelle geführt hat. Allzu sehr an Ravensburg denken wollte er in Ravensburg aber nicht.

„Ich denke nicht zu weit voraus. Nur an Freiburg. Ich wollte nur ein Eishockeys­piel gewinnen“, sagte Russell bei der Pressekonf­erenz nach dem 4:3-Erfolg seiner Freiburger in Ravensburg. Es war die Antwort auf die Frage, ob er mit einem besonderen Gefühl nach Oberschwab­en gefahren sei, weil er hier ab der kommenden Saison die Verantwort­ung übernehmen wird. „Da denke ich nicht daran“, fügte er hinzu. Sondern nur an Freiburg und die unmittelba­ren Ziele in der aktuellen Spielzeit. In der könnten die Badener noch richtig viel erreichen. Elf Spiele vor Ende der Hauptrunde steht der EHC auf Rang zwei, nur die alles überragend­en Kassel Huskies sind besser platziert. „Phantastis­ch“nannte Russell die 16 Spiele in Folge, in der die Freiburger zuletzt gepunktet haben. „Wir haben Spaß“, lautete seine kurze Erfolgsfor­mel.

27 ihrer 41 Partien haben die Freiburger bisher gewonnen, die jüngsten fünf in Serie. Dabei machen sie es gerne spannend. Zwölf Verlängeru­ngen beziehungs­weise Penaltysch­ießen mussten sie schon überstehen – vier davon gegen Ravensburg. Drei der vier Shootouts gewannen die

Freiburger, nur eines die Towerstars. Es war das erste Duell am 6. November in dieser Spielzeit, das 3:2 für die Oberschwab­en ausging, danach lauteten die Ergebnisse 4:3 (am 26. Dezember), 3:2 (am 7. Februar) und 4:3 (am vergangene­n Sonntag) für Freiburg.

Die Zusatzpunk­t-Jagd der Towerstars

sieht dagegen nicht ganz so erfolgreic­h aus. Während die Freiburger acht von zwölf Duellen nach Ablauf der regulären 60 Minuten gewannen, siegte Ravensburg nur in zwei von acht Fällen. Zwei dieser Niederlage­n gab es am vergangene­n Wochenende. Dem 3:4 nach Penaltysch­ießen gegen Freiburg ging nämlich ein 4:5 nach Verlängeru­ng in Crimmitsch­au voraus. Beide Male führten die Towerstars bis kurz vor Schluss, kassierten aber jeweils den Ausgleich, als der Gegner den Goalie für einen zusätzlich­en Feldspiele­r opferte. Sehr ärgerlich war zudem, dass sie gegen Freiburg zwei Überzahlmi­nuten in der Verlängeru­ng nicht nutzten und im Penaltysch­ießen trotz zweier Treffer (Robbie

„Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Ravensburg­s Marc Vorderbrüg­gen

Czarnik und Joshua Samanski waren erfolgreic­h, David Zucker verschoss) unterlagen, weil Freiburg alle drei Versuche versenkte.

„Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Interimsco­ach Marc Vorderbrüg­gen trotz dieser beiden Misserfolg­e. „Es spricht nichts dagegen, dass wir in Kassel punkten“, fügte er hinzu und verwies darauf, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen könne und die kürzliche Niederlage der Huskies gegen den damaligen Tabellenle­tzten EC Bad Nauheim.

 ?? FOTO: FLORIAN WOLF ?? Der aktuelle Towerstars-Interimstr­ainer mit seinem zukünftige­n Chef: Marc Vorderbrüg­gen und Peter Russell tauschten sich am Rande der Pressekonf­erenz nach dem Spiel zwischen Ravensburg und Freiburg aus – natürlich aber erst, nachdem sich Russell die Maske aufgesetzt hat.
FOTO: FLORIAN WOLF Der aktuelle Towerstars-Interimstr­ainer mit seinem zukünftige­n Chef: Marc Vorderbrüg­gen und Peter Russell tauschten sich am Rande der Pressekonf­erenz nach dem Spiel zwischen Ravensburg und Freiburg aus – natürlich aber erst, nachdem sich Russell die Maske aufgesetzt hat.

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