Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Große Nachfrage in den Corona-Testzentren der Stadt
Viele Vereine und Bürger haben sich gemeldet, um mitzuhelfen – OB sieht Schnelltests als Ergänzung zu den Impfungen
FRIEDRICHSHAFEN (ras) - „Nie war sie so wertvoll wie heute“, sagt der Leiter der Häfler Testzentren, Mike Fugel, zur Alten Festhalle, in der sich seit Donnerstag eines der beiden Testzentren der Stadt befindet. Die Nachfrage an kostenlosen Tests ist vorhanden.
Am Donnerstag haben sich in der Innenstadt im Testzentrum im ehemaligen Salon Bucher in der EugenBolz-Straße – Stand Donnerstagmittag – bereits 54 Menschen zu einem Test angemeldet, für Freitag lagen 22 Buchungen vor, und so soll es weitergehen. In der Alten Festhalle waren am Donnerstag 74 Termine vergeben, für Freitag sind 46 weitere gebucht gewesen.
Oberbürgermeister Andreas Brand sieht die Angebote der beiden Testzentren als Ergänzung zu den Impfterminen, die zurzeit nur spärlich möglich sind. Nach den Testungen der Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, des Schul- und Kita-Personals, der Schüler sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Messe, die das Impfzentrum beherbergt, steht jetzt eine große Kapazität an Schnelltests zur Verfügung,
um die Bevölkerung umfassend testen zu können. Mindestens ein Test pro Woche steht für jeden bereit. „Und wenn jemand dreimal in der Woche kommt, dann wird er auch dreimal getestet“, sagt der OB.
Die Stadt hat zusammen mit anderen Kommunen im Regierungsbezirk Tübingen günstig einkaufen können und hält 50 000 Test bereit. Dafür wird es zwar einen Zuschuss geben, der Aufbau der Logistik, die dahinter steht, hat die Stadt selbst auf die Beine gestellt. Und sie hatte Hilfe dabei. Nicht nur die Feuerwehr stand parat, auch die Johanniter Unfallhilfe, die seit vielen Wochen mit dem Thema Corona-Test zu tun hat, ist maßgeblich am Aufbau und dem Betrieb der Testzentren beteiligt.
Am Montag vor einer Woche hat die Verwaltung beschlossen, die Testzentren aufzubauen, um neben Drogeriemärkten und Apotheken eine flächendeckende Teststruktur anbieten zu können. Das Personal kommt noch aus der Stadtverwaltung, der Feuerwehr und von den Johannitern. Dazu musste die Software beschafft werden, mit der die Tests erfasst werden. In diese Software mussten die Menschen eingearbeitet werden, die sie später zu bedienen haben, und auch die übrige Logistik ist problemlos aus dem Boden gestampft worden.
Das Team rund um den zuständigen Bürgermeister Dieter Stauber hat diese Aufgabe gehabt und sie pünktlich zum Betrieb der Testzentren bewältigt. Um nicht nur räumlich noch Testkapazitäten nutzen zu können, ist die Stadtverwaltung auf Vereine zugegangen und hat um Hilfe gebeten. Doch nicht nur die, auch zahlreiche Bürger der Stadt haben sich gemeldet, um mithelfen zu können. „Die müssen jetzt erst einmal eingewiesen werden. Später können sich Hilfsbereite direkt über die Internetseite der Stadt zu ihren Zeiten, an denen sie helfen können, eintragen“, sagt Mike Fugel.
Auch der Oberbürgermeister ist über die große Resonanz der Ehrenamtlichen begeistert. „Jeder, der getestet wird, hilft mit, dass wir schneller die Freiheiten wiederbekommen, die wir uns jetzt wünschen“, sagt der OB. Die Stadtverwaltung hat bekannt gegeben, bis 31. März in den beiden
Zentren zu testen. OB Brand sieht die Fortführung dieser Einrichtungen aber ohne Weiteres bis weit in den April oder Frühsommer hinein.
Die Häfler Testzentren sind über die Kassenärztliche Vereinigung angemeldet und übertragen die Ergebnisse an die Gesundheitsämter.
Termine sind im 10-Minuten-Takt möglich und können online gebucht werden unter www.friedrichshafen.de/testzentrum. Nach der Auswahl des gewünschten Testorts kann direkt der gewünschte Termin gebucht werden, die Bestätigung erfolgt per E-Mail. Zum Testtermin muss die E-Mail auf dem Smartphone oder als Ausdruck mitgebracht werden, da für jeden Testtermin ein QR-Code erzeugt und in die E-Mail eingebunden wird, der dann im Testzentrum gescannt wird. Der Personalausweis muss mitgebracht werden. Bei negativem Ergebnis wird ein entsprechendes Dokument als Nachweis zur Verfügung gestellt. Es wird darauf hingewiesen, dass es besser ist, sich online anzumelden, als spontan vorbeizukommen, auch wenn das möglich ist. Dann können längere Wartezeiten anfallen.