Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Minigolfplatz in neuem (Lichter-)Glanz
Pächterin Britta Steib-Kreft investiert 300 000 Euro in die Anlage an der Uferstraße
FRIEDRICHSHAFEN - Die viel diskutierte Neugestaltung des Uferparks hat noch nicht begonnen. Doch aufgrund der umfangreichen Arbeiten auf dem Minigolfplatz könnte man es fast meinen. Denn die dortige Pächterin Britta Steib-Kreft nimmt sage und schreibe 300 000 Euro in die Hand, um die 18-Loch-Anlage an der Uferstraße samt dem Gastronomiebereich noch schöner und attraktiver vor allem für die heimische Bevölkerung zu machen.
In den letzten Wochen sei sie oft gefragt worden, was eigentlich mit dem Platz geschehe. Mitte April soll der Platz eröffnet werden, wenn es die Corona-Situation zulässt.
Die jetzige Pächterin ist die Tochter der vor rund sechs Jahren verstorbenen Ursula Steib. Sie war von 1990 bis 2014 Betreiberin des Platzes an der Uferstaße, den sie von ihrem Vater Richard Schnabl übernommen hatte. „Jetzt oder nie“, sagte sich Britta Steib-Kreft Ende des vergangenen Jahres, und leitete alles in die Wege, um dem in den 1970er-Jahren entstandenen Miniaturgolfplatz einen neuen Glanz zu verleihen. Die 18 Bahnen wurden abgeschliffen und neu eingelassen, die Gartenanlage verschönert, wobei der Baumbestand erhalten wurde, und der Gastronomiebereich erweitert. Jedoch wurde dieser nicht „nur“vergrößert und somit die letzten beiden Bahnen auf die obere Ebene versetzt, sondern wird auch mit einigen Neuerungen versehen.
„Wir haben endlich auch sanitäre Anlagen, was unseren Gästen den Gang zu den öffentlichen Toiletten erspart. Zudem wird unser Grill jeden Freitag und Samstag zur Verfügung stehen, um selbst mitgebrachtes Grillgut zuzubereiten“, sagt Steib-Kreft. Die Getränke dazu gibt es bei der Gastronomie des Minigolfplatzes.
Erweitert werden auch die Öffnungszeiten: Während unter der Woche bis 22 Uhr geöffnet ist, bleibt die Anlage am Freitag und Samstag bis 23 Uhr offen. Deshalb wurde zu Baubeginn im November auch fast der gesamte Platz umgegraben. „Die Stromleitungen mussten neu verlegt werden, weil bei der Beleuchtung der Bahnen immer die Sicherungen rausgesprungen sind. Hinzu kamen die Abwasserrohre für die Toiletten. Weil wir die Bahnen 17 und 18 oben auf die ehemalige Bocciabahn versetzen mussten und bei dieser Gelegenheit gleich zwei neue Hindernisse hinzufügten, sah es zeitweise so aus, als ob der Platz verschwinden würde. Aber dies ist nicht so – ganz im Gegenteil“, sagt die 51-Jährige, die von der Stadt nun mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet wurde. Bisher waren es nur Jahresverträge.
„Auch ich werde nicht jünger, darum war es jetzt an der Zeit. Und der Verein ist mir ja auch immer in den Ohren gelegen, wann denn mal die Bahnen auf Vordermann gebracht werden“, meint Steib-Kreft und lacht. Der Miniaturgolfplatz Friedrichshafen (MGC) feierte 2020 sein 30-jähriges Bestehen, die Pächterin zeigt ihre Verbundenheit zu dem Verein, in dem sie den Posten des Kassiers übernommen hat.
Der MGC ist einer von noch 22 Minigolfvereinen in Württemberg, nachdem 2020 noch 26 Vereine existierten. Minigolf ist den meisten eher als Hobbysport bekannt. Dass dieser auch seinen Reiz haben kann, sahen Verein und Teilnehmer erst wieder im vergangenen Jahr bei den 1. Häfler Open, deren zweite Auflage heuer zur Austragung kommen soll.