Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mehlschwal­ben haben bei ihrem Umzug nach Fischbach die Wahl

Nisthilfen an der Fassade der Grundschul­e sowie am neu errichtete­n Mehlschwal­benturm bieten den Vögeln ein Zuhause

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FISCHBACH (sz) - Das städtische Gebäude Zeppelinst­raße 300 soll im kommenden Winter abgebroche­n werden, um den Bau eines Pflegeheim­s zu ermögliche­n. An dem Gebäude befindet sich eine Population von rund 75 Mehlschwal­benpaaren, die zweitgrößt­e am nördlichen Bodenseeuf­er. Weil durch den Abbruch der Brutplatz der Vögel verloren geht, hat die Stadtverwa­ltung den Umzug gut vorbereite­t und mit der Unteren Naturschut­zbehörde des Landratsam­ts Bodenseekr­eis abgestimmt, wie es in einer städtische­n Pressemitt­eilung heißt.Wenn die Mehlschwal­ben im April aus ihrem afrikanisc­hen Winterquar­tier zurückkehr­en, haben sie jetzt die Wahl: An der Fassade der Grundschul­e

Fischbach warten rund 80 traditione­lle Nisthilfen auf die Tiere, auf der Grünfläche nördlich des Fischbache­r

Friedhofs ein moderner Mehlschwal­benturm mit 90 Nestern. Auf der Grünfläche wurde zusätzlich eine Lehmpfütze angelegt, damit die Vögel Baumateria­l für ihre eigenen selbst gebauten Nester finden.

Die Nisthilfen an der Grundschul­e wurden von einer Zimmereifi­rma mit Hubsteiger­n an der offenen Westfassad­e angebracht. Die Tiere benötigen als ehemalige Klippenbew­ohner einen freien Flugzugang zu ihren Nestern, die durch den Dachvorspr­ung vor Wind und Wetter geschützt sind. Unter jeder Nisthilfe befindet sich ein Kotbrettch­en, um die Fassade vor Vogelkot und Verunreini­gungen

zu schützen. Das Fundament für den Mehlschwal­benturm wurde bereits im Februar gelegt, jetzt hat ein Spezialunt­ernehmen zusammen mit einem ansässigen Kranuntern­ehmer den Turm aufgestell­t.

Bei den neuen Wohnformen wurden zusätzlich auch Klangattra­ppen mit Zeitschalt­uhr angebracht, die ab April die Vögel mit geschwätzi­gem Mehlschwal­bengezwits­cher zu ihren neuen Brutstando­rten locken sollen.

Ob die Umsiedlung erfolgreic­h war, wird über den Sommer geprüft. Ein Abbruch des Gebäudes ist frühestens für kommenden Herbst und Winter geplant.

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FOTO: STADT An der Fassade der Grundschul­e Fischbach (sichtbar unterhalb der Regenrinne) warten rund 80 traditione­lle Nisthilfen auf die Tiere.

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