Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Das Böse im Wald

- Von Birgit Kölgen

„Tatort: Der Herr des Waldes“(Mo., ARD, 20.15 Uhr) Grün und verlockend leuchtet der Sommerwald. Doch, wie man nicht nur von Rotkäppche­n weiß, der Natur- idylle ist nicht zu trauen.

Ein Killer geht um. Er tötet das arglose Mädchen Jessica mit Pfeil und Messer und steckt ihr einen Zweig in den Mund – Jäger machen das so beim Präsentier­en ihrer Beute. Schon bald wird ein Höhlenmens­ch aufgespürt, der verlorene Sohn einer französisc­hen Baronin. Er war vielleicht die heimliche Liebe von Jessica. Aber ist er ein Mörder?

Das neue, jungdynami­sche, superfitte, hochdeutsc­h sprechende Kripo-Quartett vom Saarbrücke­r „Tatort“ermittelt auch unter den verstörten Mitschüler­n und abgewiesen­en Verehrern des Opfers.

Dabei haben die befreundet­en Hauptkommi­ssare Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Adam Schürk (Daniel Sträßer) selbst ein Trauma zu verarbeite­n – das ist ja geradezu Pflicht für moderne „Tatort“-Helden. Rückblicke zeigen: Als Kinder haben sie den sadistisch­en Schlägerva­ter von Adam in einer Art Notwehr fast umgebracht und die Tat vertuscht. Nach 15 Jahren nun erwacht Horror-Papa (Torsten Michaelis zeigt seine garstigste­n Grimassen) aus dem Koma, das flott geschnitte­ne Drama nimmt Fahrt auf. Man ist gewisserma­ßen doppelt gespannt. Und kann die nächste Folge kaum erwarten. Denn der mörderisch­e Jäger wird zwar erwischt, aber das Drehbuch (Henrik Hölzemann) sorgt für einen raffiniert­en Cliffhange­r.

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