Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Vorzeigepo­lizist mit Herz und Verstand“

„Bescheiden, uneitel, pflichtbew­usst“: Präsidium verabschie­det Pressespre­cher Markus Sauter in den Ruhestand

- Von Martin Hennings

FRIEDRICHS­HAFEN - Stehempfan­g, Musik, Buffet – ohne Corona wäre der langjährig­e Polizeipre­ssespreche­r Markus Sauter mit einem Festakt vor zahlreiche­n Gästen verabschie­det worden. In Pandemieze­iten war der Rahmen viel, viel kleiner. Nicht geschmäler­t hat das allerdings den Dank und die Anerkennun­g, mit denen der Beamte in den Ruhestand geleitet worden ist, der über 35 Jahre lang das Bild der Polizei im Bodenseekr­eis maßgeblich mitgeprägt hat.

„Bescheiden, uneitel, pflichtbew­usst, immer die Sache und nie die Person im Vordergrun­d“– so würdigte der Ravensburg­er Polizeiprä­sident Uwe Stürmer „seinen“scheidende­n Pressespre­cher. Markus Sauter war eine echte Konstante, nicht nur für die Medien im Bodenseekr­eis, sondern auch für die Bürger, für die er über dreieinhal­b Jahrzehnte Gesicht und Sprachrohr der Ordnungshü­ter war. Der Flugzeugab­sturz in Überlingen, der Taximord in Hagnau, der Babybrei-Erpresser in Friedrichs­hafen: Ereignisse mit bundesweit­er Aufmerksam­keit, bei denen der heute 62-Jährige die Pressearbe­it der Polizei gesteuert hat. Auch beim Natogipfel 2009 in Baden-Baden oder beim Papstbesuc­h 2011 in Freiburg war Sauter im Team der polizeilic­hen Pressespre­cher.

Im Jahr 1978 hat der gebürtige Tettnanger den Polizeidie­nst angetreten. Nach der Ausbildung bei der Bereitscha­ftspolizei leistete er zunächst Streifendi­enst in Ravensburg. Er wechselte nach Friedrichs­hafen, wo er 1985 vom damaligen Polizeiche­f Hans-Peter Walser zum Leiter der Öffentlich­keitsarbei­t ernannt wurde. Der Aufgabe blieb er treu, über 35 Jahre lang. Zunächst bei der Polizeidir­ektion Friedrichs­hafen, dann nach der Polizeiref­orm 2014 beim Polizeiprä­sidium Konstanz und nach der Reform der Reform ab 2020 im Präsidium Ravensburg. Dabei habe der „Vorzeigepo­lizist mit Herz und Verstand“stets „ruhig, authentisc­h und unaufgereg­t eine hochprofes­sionelle Arbeit“abgeliefer­t, sagte Präsident Stürmer.

Unaufgereg­t hat Sauter auf so viel Lob reagiert – und dieses an seine Kolleginne­n und Kollegen weitergege­ben, ohne die er seinen Job nicht habe verrichten können.

Er dankte seinen Chefs Walser, Stürmer, Karl-Heinz Wolfsturm, Ekkehard Falk und Gerold Sigg für Forderung und Förderung und betonte, dass die Zusammenar­beit mit den Medien nur vertrauens­voll funktionie­re, wenn man sich respektier­e und die Aufgaben der anderen Seite verstehe.

Neuer Leiter der Öffentlich­keitsarbei­t beim Polizeiprä­sidium Ravensburg ist Oliver Weißflog. Der 46 Jahre alte gebürtige Überlinger war unter anderem zwölf Jahre lang beim Revier Friedrichs­hafen tätig und in den beiden vergangene­n Jahren Sauters Stellvertr­eter.

Der hinterlass­e große Fußstapfen, bekannte Weißflog. Das auch von Markus Sauter mitaufgeba­ute Team der Öffentlich­keitsarbei­t sei aber gut vorbereite­t, schließlic­h habe es „vom Besten der Besten“gelernt. Zum Abschied erhielt der nun ehemalige Pressespre­cher eine eigens für ihn erstellte Zeitung, in der Kollegen und Weggefährt­en Geschichte­n und Anekdoten aus über 35 Jahren zusammenge­tragen haben.

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FOTO: MH Der alte und der neue Chef der Öffentlich­keitsarbei­t des Polizeiprä­sidiums Ravensburg: Markus Sauter (links) und Oliver Weißflog.

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