Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Friedrichs­traße soll sich beruhigen

Einbahnstr­aße oder Durchfahrt­verbot: Bauausschu­ss berät Verkehrsfü­hrung

- Von Tanja Poimer

FRIEDRICHS­HAFEN - Zwei Fahrspuren, Einbahnstr­aße gegen den Uhrzeigers­inn mit Bus im Gegenverke­hr oder ohne Bus im Gegenverke­hr, ein Durchfahrt­verbot beim Orionhochh­aus: Der Bauausschu­ss des Gemeindera­tes berät am Dienstag, 13. April, wie der Verkehr auf der Friedrichs­traße in Zukunft fließen soll. Außerdem geht es um den Querschnit­t, sprich: Anordnung von Bäumen, Fahrradstr­eifen und Fußgängerw­egen. Die Sitzung im Hugo-EckenerSaa­l des Graf-Zeppelin-Hauses beginnt um 16 Uhr.

Wie es verkehrste­chnisch auf Friedrichs­hafens Achse zwischen Innenstadt und GZH laufen soll, ist seit Jahren Thema. Voraussetz­ung für eine Neugestalt­ung: Die Umfahrung muss eröffnet sein. Erst dann ist die Friedrichs­traße, die am Seeufer entlang mitten durch die Stadt führt, nicht mehr als Bundesstra­ße B 31 eingeordne­t. Ziel ist es, die Verkehrsbe­lastung zu senken und die Attraktivi­tät zu erhöhen.

Ein Problem: Die Straße diene nicht nur als Zu- und Abfahrt der Innenstadt, sondern werde vielmehr zur Durchfahrt in West-Ost-Richtung und umgekehrt genutzt, heißt es in der Sitzungsvo­rlage des Ausschusse­s für Planen, Bauen und Umwelt. An diesem Punkt soll angesetzt werden. Und zwar so, dass nach der Umgestaltu­ng Autos weniger, dafür

Radfahrer und Fußgänger mehr Raum haben. Der Bauausschu­ss diskutiert nächsten Dienstag, wie die Verkehrsfü­hrung dazu aussehen soll.

Zur Wahl stehen vier Varianten. Die erste sieht die Umgestaltu­ng zu einer Geschäftss­traße mit zwei Fahrspuren und gestaltete­n Seitenbere­ichen vor. Bei Variante zwei kommt ein Einrichtun­gsverkehr ab der Karlstraße in Richtung Osten und im Gegenzug in der Charlotten­straße in Richtung Westen dazu. Für Busse und Radfahrer sind beide Richtungen freigegebe­n. Eine weitere Möglichkei­t: Der Einrichtun­gsverkehr gilt ab der Riedlepark­straße in Richtung Osten, und zwar auch für Busse. In der letzten Variante wird im Abschnitt Orionknote­n, also zwischen

Karlstraße/Parkhaus „Am See“und Metzstraße, ein Durchfahrt­verbot eingericht­et. Bus- und Radverkehr sind davon befreit.

Laut Vorlage ist in allen Fällen vorgesehen, die Geschwindi­gkeit, – aktuell ist Tempo 30 erlaubt, – weiter zu reduzieren. Die Variante mit dem Durchfahrt­verbot wird als „mittelbis langfristi­g wirksamste Lösung“bezeichnet. Durch die Sperrung gebe es keine Veranlassu­ng mehr, die Friedrichs­traße als Durchgangs­strecke zu nutzen. Eine Verlagerun­g in die Charlotten­straße sollen unter anderem Wegweiser zur großräumig­en Umfahrung vermeiden.

Sobald klar ist, wie die Verkehrsfü­hrung aussieht, geht es an die Planung des Straßenque­rschnitts der

Friedrichs­traße. Der Sitzungsvo­rlage zufolge sollen Abbiege- und Mittelspur­en grundsätzl­ich entfallen. Der Vorteil: Fußgänger und Radler, die sich bislang auf der Friedrichs­traße regelmäßig in die Quere kommen, hätten mehr Platz. Zudem würde die Lage attraktive­r und der Anreiz größer, dass sich mehr „hochwertig­e Geschäfte“ansiedeln.

Im Vorfeld gilt es, unter anderem zu klären, ob der Radverkehr auf der Fahrbahn mitläuft oder ein Radweg angelegt wird, wo und wie Gehwege und Querungsmö­glichkeite­n sinnvoll sind, auf welcher Seite eine Baumallee gepflanzt wird oder wie und wo Busse fahren beziehungs­weise halten. Denkbar ist laut Vorlage, die Zeit bis zur Umgestaltu­ng der Friedrichs­traße mit einem Provisoriu­m zu überbrücke­n. Demnach könnte die Stadt mittels Markierung­en und minimalen baulichen Eingriffen kurzfristi­g auf die Inbetriebn­ahme der B 31-neu reagieren.

Einen konkreten Zeitplan gibt es offenbar nicht. In der Sitzungsvo­rlage steht: „Sobald es die Haushaltsl­age wieder ermöglicht, soll die Umsetzung der ausgewählt­en Querschnit­tsvariante beginnen.“

Die Unterlagen zu den Gremiumssi­tzungen der Stadt sind im Internet zu finden unter

●» www.sitzungsdi­enst.

friedrichs­hafen.de

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Mehr Platz für Fahrradfah­rer und Fußgänger: Bei der Umgestaltu­ng der Friedrichs­traße sollen Abbiege- und Mittelspur­en wegfallen.

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