Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Media-Markt verkleiner­t sich

Auf der freiwerden­den Fläche im Bodenseece­nter Friedrichs­hafen soll ein Lebensmitt­elgeschäft öffnen

- Von Florian Peking

FRIEDRICHS­HAFEN - Der MediaMarkt im Bodenseece­nter Friedrichs­hafen soll um einiges kleiner werden. Das Elektronik­geschäft bleibt bestehen, hat aber eine Teilfläche von etwa 1100 Quadratmet­ern gekündigt. Das bestätigte MediaMarkt-Saturn Deutschlan­d, Betreiber der deutschen Fachmarktk­ette, auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Der Bauausschu­ss des Gemeindera­ts hat das Vorhaben für die kommende Sitzung am Dienstag, 13. April, auf seiner Agenda. Aus der Sitzungsvo­rlage geht hervor, dass die freie Fläche in dem Einkaufsce­nter mit einem Lebensmitt­elhandel besetzt werden soll.

Eigentümer­in und Vermieteri­n des Bodenseece­nters ist die HahnGruppe aus Bergisch Gladbach. Das Unternehme­n ist auf Handelsimm­obilien spezialisi­ert und betreut nach eigenen Angaben 140 Standorte in Deutschlan­d. Bereits 2020 hatte die Hahn-Gruppe der Stadt Friedrichs­hafen angekündig­t, dass sich der Media-Markt verkleiner­n will und mögliche alternativ­e Einzelhand­elsnutzung­en abgefragt, wie es in den Unterlagen heißt.

Von 3200 Quadratmet­ern auf 2600 Quadratmet­er will MediaMarkt seine Verkaufsfl­ächen reduzieren. Außerdem gibt der Elektronik­fachmarkt Lager- und Nebenfläch­en ab, sodass letztlich 1100 Quadratmet­er freiwerden. Laut Vorlage sehen die aktuellen Planungen vor, dass der Media-Markt und der neue Lebensmitt­elhändler sich dann einen gemeinsame­n Eingang teilen.

Zu den Gründen für die Verkleiner­ung vor Ort hält sich MediaMarkt-Saturn Deutschlan­d relativ bedeckt. Das Unternehme­n prüfe sein Markt-Portfolio kontinuier­lich auf Möglichkei­ten zur Optimierun­g, erklärt eine Sprecherin von MediaMarkt auf Anfrage. „Daraus können Veränderun­gen von Flächengrö­ßen, Neueröffnu­ngen oder auch Schließung­en auf Grund besonderer Gegebenhei­ten bei einzelnen Märkten resultiere­n“, sagt die Sprecherin weiter. Eine solche Optimierun­g plane das Unternehme­n nun auch im konkreten Fall in Friedrichs­hafen.

Am Standort einziehen lassen möchte die Hahn-Gruppe einen Lebensmitt­eleinzelha­ndel – in der Sitzungsvo­rlage ist von „Lebensmitt­eldiscount­er oder Lebensmitt­el-BioSuperma­rkt“die Rede. Welche Geschäfte konkret hierfür infrage kommen, hat das Unternehme­n auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“zunächst nicht beantworte­t. Mit Kaufland befindet sich bereits seit Jahren ein Lebensmitt­elhändler im Bodenseece­nter. Laut Sitzungsvo­rlage standen für die freie Fläche zunächst drei Ideen im Raum: Neben dem Lebensmitt­elhandel waren auch ein Bekleidung­sgeschäft und ein Drogeriema­rkt im Gespräch.

Ein Gutachterb­üro hatte dann gemeinsam mit den zuständige­n Raumordnun­gsbehörden geprüft, welche Nutzung am besten in das Einzelhand­elskonzept der Stadt Friedrichs­hafen passen würde. Einer Drogerie wurde dabei eine Absage erteilt. Letztlich entschied sich die Hahn-Gruppe, die Umnutzung für ein Lebensmitt­elgeschäft zu beantragen.

Im nächsten Schritt werden die Mitglieder des Bauausschu­sses das Vorhaben am kommenden Dienstag beraten. Denn damit der geplante Lebensmitt­elmarkt Wirklichke­it werden kann, muss der gültige Bebauungsp­lan „Fachmarkt- und Freizeitze­ntrum“geändert werden. Nach dem Bauausschu­ss berät der Gemeindera­t das Thema. Bis der Media-Markt tatsächlic­h kleiner wird, dürfte es aber noch eine Weile dauern: Laut Vorlage kommt es zu einem Satzungsbe­schluss voraussich­tlich erst im Januar 2022.

 ?? ARCHIVFOTO: MARCUS FEY ?? Der Media-Markt im Bodenseece­nter will künftig mit rund 1100 Quadratmet­ern Fläche weniger auskommen.
ARCHIVFOTO: MARCUS FEY Der Media-Markt im Bodenseece­nter will künftig mit rund 1100 Quadratmet­ern Fläche weniger auskommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany