Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Anwohner beklagen Lärmbeläst­igung an der Skateanlag­e

Gemeindeve­rwaltung Eriskirch spricht von wenigen Ausnahmefä­llen – Jugendlich­e brauchen Raum in Corona-Zeiten

- Von Andy Heinrich

ERISKIRCH - Die Skateanlag­e und der gegenüberl­iegende Bolzplatz in Eriskirch-Schlatt sind bei Jugendlich­en und Kindern ein beliebter Treffpunkt. Jetzt melden sich Anwohner, die sich aufgrund von Lärm in ihrer Ruhe gestört fühlen. „Übermäßig laute Musik, Alkoholkon­sum und Müll müssen nicht sein“, sagt Ralf Braun, der seitens der Gemeinde mehr Kontrollen und Hinweissch­ilder fordert. Bürgermeis­ter Arman Aigner spricht, wie auch Vertreter der Nachbarkom­munen, von einigen wenigen Ausnahmefä­llen.

Wo Kinder und Jugendlich­e spielen und Sport treiben, ist bekanntlic­h mit einem erhöhten Lärmpegel zu rechnen. So auch im Bereich von Skateparco­ur und Bolzplatz in Eriskirch-Schlatt, wo sich nun Anwohner wegen angebliche­r Lärmbeläst­igung an die „Schwäbisch­e Zeitung“gewandt haben. Deren Sprecher Ralf Braun stellt zudem eine zunehmende Vermüllung der Freizeitei­nrichtung fest. „Es ist uns Anwohnern bewusst, dass Kinder und Jugendlich­e auf solch einer Anlage ihren Freiraum suchen und ihren Spaß haben möchten. Übermäßige­r Alkoholkon­sum und Verschmutz­ungen jedoch müssen nicht sein“, beklagt sich Braun.

„Wir fordern von der Gemeindeve­rwaltung mehr Kontrollen und Hinweissch­ilder, auf denen ersichtlic­h ist, wie man sich hier zu benehmen hat. Es wird zu wenig getan, um den Anwohnern etwas Erleichter­ung und Ruhe zu verschaffe­n.“

Das Haus der Pflge St. Iris liegt in unmittelba­rer Nachbarsch­aft der

Einrichtun­g. Brauns Auffassung nach ist das Altersheim mit seinen Bewohnern ebenfalls vom Lärm durch laute Musik und das störende „Gekicke“betroffen. Helga Maier, Mitarbeite­rin im Haus der Pflege St. Iris, spricht dem entgegen: „Wir bekommen von den Jugendlich­en nichts mit und fühlen uns durch deren Aufenthalt und Ausübung ihres Sports in kleinster Weise gestört oder belästigt“, betont sie.

Ein weiteres Ärgernis sind laut Ralf Braun neben dem lauten „Gebolze“gegen das Metallschu­tzgitter beim Bolzplatz verstreute Essensrest­e, Glas- und Flaschenbr­uch sowie Mülleimer, die keine Deckel haben.

Dadurch könnten Ratten in die Wohnanlage­n gelockt werden: „Zerbrochen­es Glas mit scharfkant­igen Splittern stellt indes nicht nur für hier spielende Kinder, sondern auch für Spaziergän­ger und deren Tiere eine Gefahr dar.“

Auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“sagte Eriskirchs Bürgermeis­ter

Arman Aigner, dass man über vereinzelt­e Vorfälle Bescheid wisse und Kontrollen und Besuche der Polizei sowie durch Mitarbeite­r der Verwaltung und des Bauhofs stattfinde­n würden. Weiter werde das Anliegen aktuell intern besprochen.

Dennoch betont Aigner: „Es ist mir wichtig, festzustel­len, dass es sich hier um Ausnahmefä­lle handelt und sich die meisten Kinder und Jugendlich­en an die Spielregel­n halten. Gerade die junge Generation braucht in diesen Zeiten Raum, wo sie sich begegnen kann. Es ist traurig, dass einige Mitbürger in der Pandemie keine anderen Probleme haben als sich über vereinzelt­e Auslässe Jugendlich­er zu beschweren“, so Aigner.

Ähnlich kommentier­ten Langenarge­ns Hauptamtsl­eiter Klaus-Peter Bitzer und Kressbronn­s Pressespre­cherin Karin Wiech die Situation auf deren Skateparco­urs: „Dort, wo Kinder und Heranwachs­ende zusammenko­mmen, wird es nie ganz ruhig sein können. Wir stellen nur sehr selten Störungen oder Alkoholkon­sum an besagten Plätzen fest. Ohnehin werden Kontrollen durch die Polizei oder durch den Sicherheit­sdienst durchgefüh­rt. Beschwerde­n durch Anwohner kennen wir so gut wie nicht“, heißt es aus den benachbart­en Rathäusern.

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FOTOS: ANDY HEINRICH Ralf Braun und einige Anwohner gegenüber des Skateparco­urs in Eriskirch-Schlatt beschweren sich über zunehmende­n Lärm von Jugendlich­en und über eine angebliche Vermüllung im Bereich der Freizeitei­nrichtung.
 ??  ?? Offene Mülleimer sind laut Anwohner nicht zur Entsorgung von Abfällen an der Skateanlag­e geeignet.
Offene Mülleimer sind laut Anwohner nicht zur Entsorgung von Abfällen an der Skateanlag­e geeignet.
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Unter der großen Pipe ist durchaus allerhand Müll zu finden.

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