Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Anwohner beklagen Lärmbelästigung an der Skateanlage
Gemeindeverwaltung Eriskirch spricht von wenigen Ausnahmefällen – Jugendliche brauchen Raum in Corona-Zeiten
ERISKIRCH - Die Skateanlage und der gegenüberliegende Bolzplatz in Eriskirch-Schlatt sind bei Jugendlichen und Kindern ein beliebter Treffpunkt. Jetzt melden sich Anwohner, die sich aufgrund von Lärm in ihrer Ruhe gestört fühlen. „Übermäßig laute Musik, Alkoholkonsum und Müll müssen nicht sein“, sagt Ralf Braun, der seitens der Gemeinde mehr Kontrollen und Hinweisschilder fordert. Bürgermeister Arman Aigner spricht, wie auch Vertreter der Nachbarkommunen, von einigen wenigen Ausnahmefällen.
Wo Kinder und Jugendliche spielen und Sport treiben, ist bekanntlich mit einem erhöhten Lärmpegel zu rechnen. So auch im Bereich von Skateparcour und Bolzplatz in Eriskirch-Schlatt, wo sich nun Anwohner wegen angeblicher Lärmbelästigung an die „Schwäbische Zeitung“gewandt haben. Deren Sprecher Ralf Braun stellt zudem eine zunehmende Vermüllung der Freizeiteinrichtung fest. „Es ist uns Anwohnern bewusst, dass Kinder und Jugendliche auf solch einer Anlage ihren Freiraum suchen und ihren Spaß haben möchten. Übermäßiger Alkoholkonsum und Verschmutzungen jedoch müssen nicht sein“, beklagt sich Braun.
„Wir fordern von der Gemeindeverwaltung mehr Kontrollen und Hinweisschilder, auf denen ersichtlich ist, wie man sich hier zu benehmen hat. Es wird zu wenig getan, um den Anwohnern etwas Erleichterung und Ruhe zu verschaffen.“
Das Haus der Pflge St. Iris liegt in unmittelbarer Nachbarschaft der
Einrichtung. Brauns Auffassung nach ist das Altersheim mit seinen Bewohnern ebenfalls vom Lärm durch laute Musik und das störende „Gekicke“betroffen. Helga Maier, Mitarbeiterin im Haus der Pflege St. Iris, spricht dem entgegen: „Wir bekommen von den Jugendlichen nichts mit und fühlen uns durch deren Aufenthalt und Ausübung ihres Sports in kleinster Weise gestört oder belästigt“, betont sie.
Ein weiteres Ärgernis sind laut Ralf Braun neben dem lauten „Gebolze“gegen das Metallschutzgitter beim Bolzplatz verstreute Essensreste, Glas- und Flaschenbruch sowie Mülleimer, die keine Deckel haben.
Dadurch könnten Ratten in die Wohnanlagen gelockt werden: „Zerbrochenes Glas mit scharfkantigen Splittern stellt indes nicht nur für hier spielende Kinder, sondern auch für Spaziergänger und deren Tiere eine Gefahr dar.“
Auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“sagte Eriskirchs Bürgermeister
Arman Aigner, dass man über vereinzelte Vorfälle Bescheid wisse und Kontrollen und Besuche der Polizei sowie durch Mitarbeiter der Verwaltung und des Bauhofs stattfinden würden. Weiter werde das Anliegen aktuell intern besprochen.
Dennoch betont Aigner: „Es ist mir wichtig, festzustellen, dass es sich hier um Ausnahmefälle handelt und sich die meisten Kinder und Jugendlichen an die Spielregeln halten. Gerade die junge Generation braucht in diesen Zeiten Raum, wo sie sich begegnen kann. Es ist traurig, dass einige Mitbürger in der Pandemie keine anderen Probleme haben als sich über vereinzelte Auslässe Jugendlicher zu beschweren“, so Aigner.
Ähnlich kommentierten Langenargens Hauptamtsleiter Klaus-Peter Bitzer und Kressbronns Pressesprecherin Karin Wiech die Situation auf deren Skateparcours: „Dort, wo Kinder und Heranwachsende zusammenkommen, wird es nie ganz ruhig sein können. Wir stellen nur sehr selten Störungen oder Alkoholkonsum an besagten Plätzen fest. Ohnehin werden Kontrollen durch die Polizei oder durch den Sicherheitsdienst durchgeführt. Beschwerden durch Anwohner kennen wir so gut wie nicht“, heißt es aus den benachbarten Rathäusern.