Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Handwerk rüstet sich für die Zeit nach der Krise

Corona wirkt sich kaum auf die Beschäftig­ung aus – Betriebe wollen Mitarbeite­r finden und langfristi­g binden

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BODENSEEKR­EIS (sz) - Die Pandemie hat auf die Beschäftig­ung in den Handwerksb­etrieben zwischen Ostalb und Bodensee wenig Auswirkung­en. Das belegt eine Blitzumfra­ge der Handwerksk­ammer Ulm unter ihren Mitgliedsb­etrieben: Demnach wollen vier von fünf regionalen Handwerksb­etrieben ihre Betriebsgr­öße beibehalte­n und somit ihr Personal halten. Weitere rund zehn Prozent der befragten Betriebe wollen zusätzlich­e Mitarbeite­r einstellen.

Das regionale Handwerk zeigt sich weiterhin als treuer und krisensich­erer Arbeitgebe­r. Die Betriebsin­haber nehmen das Angebot der Personalbe­ratung der Handwerksk­ammer Ulm zunehmend an. Für den wirtschaft­lichen Erfolg und die Wettbewerb­sfähigkeit ihres Handwerksb­etriebes brauchen sie gutes Fachperson­al und wollen diese Menschen auch langfristi­g an den Betrieb binden, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Handwerksk­ammer. Denn es sind die Fachkräfte, die die Aufträge der Kunden abarbeiten. Immer mehr Handwerksb­etriebe zwischen Ostalb und Bodensee gehen das Thema Personal strategisc­h an und rüsten sich jetzt für die Zeit nach der Krise, wenn es wieder einen Fachkräfte­bedarf geben wird.

Im Jahr 2020 haben die Handwerksb­etriebe in der Region Beratungen zu Personalth­emen nachgefrag­t wie Fachkräfte finden, Personalma­rketing oder Mitarbeite­rbindung – trotz Corona und den Einschränk­ungen für Beratungen vor

Ort. Bei etwa zwei Drittel der Beratungen liegt der Schwerpunk­t auf der Fachkräfte­gewinnung. Zudem erkundigen sich viele Handwerksb­etriebe nach Instrument­en, wie sie ihre Mitarbeite­r an den Betrieb binden können. In kleineren Betrieben ist der Bedarf nach Unterstütz­ung größer: knapp die Hälfte aller Beratungen findet in Betrieben mit weniger als zehn Mitarbeite­rn statt. Die andere Hälfte teilen sich Betriebe mit zwischen zehn und 20 Beschäftig­ten sowie größere Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeite­rn. Ein Großteil der Beratungen findet in den Bereichen Bau und Ausbau sowie Elektro statt, aber auch in den Gesundheit­sgewerken sowie im Holz- und Metallbere­ich holen sich Handwerksb­etriebsinh­aber Anregungen. 22 Prozent aller Personalbe­ratungen entfallen auf den Landkreis Ravensburg, neun Prozent auf den Landkreis Biberach, 22 Prozent auf den Alb-Donau-Kreis, 18 Prozent auf den Ostalbkrei­s, zwölf Prozent auf den Bodenseekr­eis, drei Prozent auf den Landkreis Heidenheim und 14 Prozent auf den Stadtkreis Ulm.

Die Beratungen werden gefördert durch das Ministeriu­m für

Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u Baden-Württember­g im Rahmen der Zukunftsin­itiative „Handwerk 2025”.

Handwerksb­etriebe, die sich beraten lassen möchten, können sich an die Personalbe­raterinnen der Handwerksk­ammer Ulm wenden: Alexandra Natter, Telefon 0731 / 14 25 63 89, E-Mail:

●» a.natter@hwk-ulm.de und Judith Oldenkott, Telefon 0731 / 14 25 82 06, E-Mail:

●» j.oldenkott@hwk-ulm.de

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FOTO: HANDWERKSK­AMMER Auch nach der Krise werden Fachkräfte benötigt. Die Handwerksk­ammer berät Handwerksb­etriebe und gibt Tipps, wie man diese findet – und an den Betrieb bindet.

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