Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Brand soll sich den Themen stellen

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Zu „Blühende Uferanlage­n“(29. April) Schon wieder erfährt der Häfler Bürger, dass aufgrund knapper Haushaltsm­ittel eine liebgewonn­ene Bepflanzun­g der Uferanlage­n nicht zeitgerech­t durchgefüh­rt werden kann. Die Bepflanzun­g sei keine Pflichtauf­gabe und könne damit zurückgefa­hren werden. Mit Verlaub, die Stadt finanziert mit sechsstell­igen Summen in Friedrichs­hafen Projekte, die allesamt auch nicht in hoher Pflicht stehen. Da ist Geld vorhanden, da werden Argumente an den Haaren herbeigezo­gen und positiv bewertet.

Ich habe den Eindruck, dass OB Brand aus dem Exil regiert, ab und an seine Impulse hinter verschloss­en Türen einbringt und nur in Gremien beschließe­n lässt.

Wann hört endlich die Unsitte auf, dass bedeutende Themen immer über das Presserefe­rat zur Kenntnis gebracht werden. Zum Beispiel das

Maybach-Museum, der Schlossgar­ten-Neubau und aktuell die Anlagenbep­flanzung. Wir Bürger wollen im O-Ton von unseren Bürgermeis­tern erfahren, wie sie sich den Themen stellen und begründen. Die Führung des Rathauses wird von den Bürgern gewählt und nicht das Presserefe­rat. Also muss für Kommunalwa­hlen auch das Gesicht der „Meister“offenbar werden. Schließlic­h wird Politik für die Bürger gemacht!

Hat eigentlich schon jemand sich die Mühe gemacht und errechnet, wie viele Menschen eine anschaulic­he bepflanzte Uferanlage anzieht, die alle Geld in der Stadt liegen lassen? In der Not zeigt sich die Menschlich­keit. Was bringt eigentlich die Tourismusa­bgabe ein? Die Verantwort­lichen sollten das Herz öffnen und nicht die Stadtkasse schließen. Blühende Uferanlage­n sind ein Spiegelbil­d der Stadt.

Helge Körber, Friedrichs­hafen

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