Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Polizei nimmt Radfahrer in den Blick
REGION (sz) - Mit der Zahl an Radfahrern ist auch die Zahl der Radunfälle gestiegen. An rund einem Drittel aller Verkehrsunfälle mit Verletzten im Bereich des Polizeipräsidiums Ravensburg waren im Jahr 2020 Radoder Pedelecfahrer beteiligt.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nach Angaben der Polizei 974 Unfälle mit Fahrradfahrern registriert – bei nur jedem zehnten davon blieb der Zweiradfahrer unverletzt. Um dieser besorgniserregenden Tendenz entgegenzuwirken, ist die bundesweite Verkehrssicherheitsaktion „sicher.mobil.leben – Radfahrende im Blick“ins Leben gerufen worden.
Am Aktionstag, der am 5. Mai stattfindet, vom Land Baden-Württemberg koordiniert wird und den Auftakt zur Kampagne bildet, legt die Polizei ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit von Radfahrern. Ziel ist, nicht nur Kraftfahrzeuglenker, sondern auch die Zweiradfahrer hinsichtlich der spezifischen Gefahren aufzuklären und für ein rücksichtsvolles Miteinander im Straßenverkehr zu sensibilisieren.
Ein aktueller Fall aus Weingarten zeige, dass Radfahrer oft schwer wahrgenommen werden: Ein Autofahrer übersah am Montag beim Rechtsabbiegen an einer Ampel einen Radler. Dieser konnte sich an dem Wagen abstützen und so einen Sturz mit schlimmen Folgen verhindern.
Nicht ganz so glimpflich ging ein Unfall am selben Tag in Bad Waldsee aus: Der Lenker eines Fahrzeuggespanns scherte nach dem Überholen zu früh wieder ein und streifte einen Radfahrer. Dieser musste in ein Krankenhaus gebracht werden.
Abstände wahren, den toten Winkel beachten, Verkehrsregeln einhalten, durch entsprechende Kleidung und funktionierende lichttechnische Einrichtungen erkennbar sein und den Anderen als gleichwertig betrachten – nur unter diesen Voraussetzungen gelinge das gefahrlose Miteinander im Straßenverkehr.
Das Polizeipräsidium Ravensburg führt am Aktionstag entsprechende Kontrollen durch.