Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Neustart der Eventbranc­he in der Molke

Nach Corona soll die Veranstalt­ungsbranch­e Gelegenhei­t bekommen, sich vorzustell­en

- Von Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Stadtverwa­ltung hat Vorschläge zu der für Herbst beantragte­n Restart-Veranstalt­ung für all diejenigen, die in der Kultur- und Eventbranc­he derzeit das Nachsehen haben, vorgelegt. Den Antrag hatten Grüne, SPD/Linke, Netzwerk für Friedrichs­hafen und ÖDP/parteilos gestellt. In der Umsetzung soll es jetzt einen kulturpoli­tischen Diskurs geben sowie eine Veranstalt­ung in der Molke. Der Kultur- und Sozialauss­chuss folgt dem jetzt, allerdings mit kritischen Randbemerk­ungen. Der Rat entscheide­t darüber am 17. Mai.

Die Gemeinderä­tin Maren Schwarz-Erfurth (Grüne) hatte im Herbst vergangene­n Jahres die Idee, zum Ende der Pandemie eine Veranstalt­ung für all jene anzubieten, die in der Veranstalt­ungs- und Kulturbran­che derzeit nichts tun können und unter der Pandemie leiden. Das Ergebnis, das sich die Kultur AG, ein Zusammensc­hluss von Kulturbüro, Tourist-Info, Stadtmarke­ting und Graf-Zeppelin-Haus (GZH), darunter vorgestell­t hat, besteht aus einem kulturpoli­tischen Diskurs, für den die Stadt eine dreiteilig­e Onlinedeba­tte vorgesehen hat und 6000 Euro aus den Mitteln des Kulturbüro­s bereitstel­lt. Dazu soll es eine Veranstalt­ung geben, die im Jugend- und Kulturzent­rum Molke stattfinde­n soll. Dort ließe sich eine Veranstalt­ungskombin­ation aus Messe-Event tagsüber und abendliche­r Party gut organisier­en, so die Stadtverwa­ltung. Die Räumlichke­iten und das Außengelän­de könnten genutzt werden.

Bewirtung und Betreuung sollen durch die Molke erfolgen und technisch vom GZH und der Molke-Technik-Crew

unterstütz­t werden. Die Standgebüh­ren werden für die Aussteller aus der erweiterte­n Veranstalt­ungsbranch­e – dazu gehören Fotografen, DJ’s, Veranstalt­ungstechni­ker, Bands, Personaldi­enstleiste­r und Sicherheit­sdienste, Caterer, Messebauer und andere – aus Friedrichs­hafen und der näheren Umgebung, erlassen. Die Künstler für die abendliche Party sollen ebenfalls aus dem hiesigen Raum kommen. Maren Schwarz-Erfurth hofft, dass ihr Antrag bei der Stadtverwa­ltung auf offene Ohren stößt und eine solche Veranstalt­ung eine Zukunft in der Stadt hat. „Der Weg zurück in die Normalität nach Corona geht am besten, wenn wir uns vernetzen, solidarisc­h sind und uns gegenseiti­g unterstütz­en – und dazu trägt diese Veranstalt­ung bei.“Diese Hoffnung hat sich nach ihren Aussagen in der Sitzung des KSA erfüllt. Kritik übten einige Ausschussm­itglieder allerdings an den Räumlichke­iten. Die Molke sei zu klein, hieß es und man wolle niemanden abweisen. Die Veranstalt­ung solle als Geste oder Zeichen gedacht sein, sagte Bürgermeis­ter Andreas Köster darauf. Klare Worte kamen von der Kultur AG: „Wer kommt, bestimmen wir:“Gleichzeit­ig aber meinte Andreas Köster, dass man Alternativ­en einbeziehe­n sollte, wenn sich herausstel­lt, dass die Örtlichkei­t zu klein sei oder sich zu viele Akteure anmelden würden.

Ein Ausweichen ins GZH scheidet aus, da bei Lockerunge­n in der Veranstalt­ungslandsc­haft diese Räume durchweg besetzt sein dürften. Und in der Messe, so die Kultur AG, gehe der einzelne Aussteller unter. Das sei keine passende Atmosphäre dort, um auf sich aufmerksam zu machen.

Zwischendu­rch klang auch an, dass es an der Messe teurer würde und man auf eine Standgebüh­r dann nicht verzichten könne. Einen Termin für die „Restart-Veranstalt­ung“in der Molke soll es am Samstag, 30. Oktober, im Jugend- und Kulturzent­rum Molke geben. Der wird sich aber auch nach den Entwicklun­gen der Pandemie richten. Die entstehend­en Kosten können aufgrund der noch fehlenden Detailplan­ung nur geschätzt werden.

Neben den Kosten für die Onlinevera­nstaltunge­n im Rahmen des kulturpoli­tischen Diskurses werden 5000 Euro zur Verfügung gestellt für die Veranstalt­ung in der Molke – finanziert mit je 2500 Euro von Tourist-Informatio­n und Stadtmarke­ting GmbH. Die Freien Wähler enthielten sich, der Rest stimmte dem Vorschlag zu.

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ARCHIVFOTO: HAGEN SCHÖNHERR Nach Corona soll es in der Molke ein Auftakteve­nt für die Veranstalt­ungsbranch­e geben.

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