Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Möglicherweise öffnen die Schulen am Montag
Sinkt die Sieben-Tages-Inzidenz weiter, gibt es in Friedrichshafen wieder Wechselunterricht
FRIEDRICHSHAFEN - Der Inzidenzwert im Bodenseekreis sinkt. An diesem Donnerstag liegt der Wert bereits den dritten Tag in Folge unter 165 (Stand: 6. Mai, 0 Uhr). Mit dieser Entwicklung wachsen für viele Schülerinnen, Schüler, ihre Eltern aber auch bei den Lehrern die Hoffnungen, dass in der kommenden Woche ein Stückchen mehr an Normalität in den Alltag zurückkehrt. Denn sinkt diese Zahl weiter, die den Wert der Corona-Neuinfektionen der letzten sieben Tage pro 100 000 Einwohner angibt, dürften die Schulen ab nächster Woche wieder in den sogenannten Wechselunterricht einsteigen.
„Angenommen am Freitag wäre der vierte und am Samstag der fünfte Tag in Folge, an dem die Sieben-TageInzidenz im Bodenseekreis unter 165 liegt, dann würde das Landratsamt dies am Samstag feststellen und bekannt machen“, schreibt die Behörde. Folglich könnten Schulen und Kindertagesstätten am übernächsten Tag, sprich ab Montag, 10. Mai, wieder öffnen.
„Die stark sinkenden Zahlen lassen eine klare Tendenz zu“, sieht auch Steffen Rooschüz, geschäftsführender Schulleiter der Häfler Schulen. Aus diesem Grund stünden die Schulleiter in der Region bereits in Kontakt: „Die Planungen sehen eine Öffnung für kommenden Montag vor“, hält Rooschüz fest. Dies werde man am Freitag, bei anhaltend fallenden Zahlen, den Eltern mitteilen.
Gekoppelt ist dieser Hinweis an obengenannte Samstagsbekanntmachung des Landratsamts. Die Schulen haben dann einen Tag lang
Zeit, letzte Vorbereitungen zu treffen. „Es ist jeweils ein Karenztag vorgesehen, der dieses Mal voraussichtlich auf Sonntag fällt“, erklärt Rooschüz. Grundsätzlich erlaube das Kultusministerium, dass diese Karenz auf maximal drei Tage ausgeweitet werden kann.
„Theoretisch wäre es also möglich, erst am Mittwoch zu öffnen“, sagt Rooschüz. „Dies würde aber – unabhängig von allen anderen Fragen – mit dem Feiertag am Donnerstag
und dem sich anschließenden Brückentag keinen Sinn machen.“Denn die Schülerinnen und Schüler sollten laut Rooschüz so viel Unterricht in Präsenz als möglich haben.
Ob die nicht stattgefundenen Schnelltests durch geschlossene Schulen und Kitas und der sinkende Inzidenzwert zusammenhängen, kann das Landratsamt noch nicht einschätzen. „Die Vermutung liegt nahe“, schreibt Sprecher Daniel Kottenrodt. „Je mehr wir testen, desto mehr erkennen wir das reale Infektionsgeschehen und umgekehrt.“
Alle Beteiligten hoffen, dass es zu keinem Jojo-Effekt kommt. Also, dass durch vermehrte Tests in geöffneten Schulen und Kindergärten die Zahlen wieder über die 165er-Marke rutschen und eine erneute Schließung droht. „Das müssen wir abwarten“, schreibt das Landratsamt.
Steffen Rooschüz erkennt bereits jetzt, dass einige Faktoren positiv zusammenspielen und zählt diese auf:
Gute Impferfolge mit einer steigenden Durchimpfung, das Frühjahr, die hohe Bereitschaft aller Menschen sich besonders anzustrengen, um die Zahlen zu senken sowie eine gute Teststrategie, die Infektionsketten durchbricht. „In den Schulen tragen wir außerdem dazu bei, Infektionsketten zu unterbrechen“, ist sich der geschäftsführende Schulleiter sicher und betont, wie notwendig Lernen in Präsenz für Schülerinnen und Schüler ist.