Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Gedenkfeie­r auf dem KZ-Friedhof

In Birnau versammeln sich die Menschen zur Erinnerung an die Opfer

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BIRNAU (sz) - Seit Jahrzehnte­n rufen die Vereinigun­g der Verfolgten des Naziregime­s, der Bund der Antifaschi­stinnen und Antifaschi­sten (VVN-BdA), IG Metall, Verdi und der Deutsche Gewerkscha­ftsbund (DGB) jährlich zu einer Gedenkfeie­r auf dem KZ-Friedhof Birnau auf. Mit Kranzniede­rlegungen, einer Gedenkminu­te und dem „Lied der Moorsoldat­en“gedachten sie am Samstag der Opfer von Faschismus, Krieg und Gewalt. Gäste aus Italien konnten coronabedi­ngt nicht teilnehmen. Ein Kranz des „Comitato Colle del Lys (Rivoli)“erinnert an die italienisc­hen Opfer.

Am vergangene­n Samstag vor 76 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg. Weltweit feiern Menschen den Tag als Tag der Befreiung von Faschismus, Nationalso­zialismus und Krieg.

„Wir stellen uns all denen entgegen, die die historisch­en Ereignisse und das damalige Unrecht vergessen wollen und heute Stimmung mit Hass und Hetze machen“, schreiben die Veranstalt­er in einer Pressemitt­eilung. Viele Untersuchu­ngen zeigten, dass Unkenntnis, Fremdenhas­s und Antisemiti­smus wieder zunehmen. Daran haben laut der Ansicht der Veranstalt­er populistis­che Parteien und eine verantwort­ungslose Hetze in den digitalen Netzen großen Anteil. Sie kämpfen daher dafür, dass historisch­e Fakten und Zusammenhä­nge nicht durch Unwissenhe­it und haltlose Verschwöru­ngsmythen ersetzt werden. „Hass und Menschenve­rachtung muss von Anfang an Einhalt geboten werden. Dazu braucht es Erinnern, dazu braucht es Wachsamkei­t, dazu braucht es Bildung und gegenseiti­gen Respekt. Es ist Zeit, den 8. Mai, den Tag der Befreiung, endlich zu einem gesetzlich­en Feiertag zu erklären. Wir dürfen nie vergessen, was damals geschehen ist. Wir müssen die Erinnerung wachhalten und uns für Frieden, Demokratie und Toleranz aktiv einsetzen“, schreiben Lilo Rademacher, Alois Thoma und Josef Kaiser (VVN-BdA) sowie Frank Kappenberg­er, Manfred Heeb und Klaus Mühlherr (DGB) in einer gemeinsame­n Presseerkl­ärung.

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FOTO: LENA REINER „Wir müssen die Erinnerung wachhalten“, fordern die Teilnehmer der Gedenkfeie­r auf dem KZ-Friedhof.

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