Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Winzer sagen ihre Feste in diesem Sommer ab
Weder „Komm & See“noch Winzerfest – Nur bei der Gartenschau kann Wein probiert werden
LINDAU/NONNENHORN (eee) - Die Liste der inzwischen mit Blick auf die Corona-Pandemie abgesagten Veranstaltungen wird erneut länger: „Auch die Winzer müssen ihr Fest „Komm und See“im Juli und das Winzerfest im August absagen“, hat der Weinbauverein nun am Montagmorgen mitgeteilt. Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick.
Sie habe sich genauso auf die Feste gefreut wie die vielen Weinliebhaber aus der Region. Doch die Lindauer Winzerin Janine Haug muss tief durchatmen: Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie sagen die Winzer vom bayerischen Bodensee ihre Veranstaltungen „Komm & See“und das Winzerfest im August ab. „Das ist sehr traurig“, gibt Haug zu. Immerhin gibt es „Komm und See“seit rund 20 Jahren. Das Winzerfest ist nur wenig „jünger“. Aber ihre Kollegen hätten keine Alternative gesehen.„Ich hätte es wahnsinnig gerne gemacht – unsere Gäste und Weinliebhaber zu bewirten“, sagt Janine Haug im Gespräch mit der LZ. Aber ihre zwölf Weinbaukollegen sind sich einig: „Bei diesen Festen stehen und sitzen erfahrungsgemäß immer viele Menschen zusammen, genießen die Auszeit mit einem Glas Wein in der Hand.“Den Besuch auf ein paar wenige Gäste zu begrenzen, „das ist einfach nicht machbar“.Haug tröstet sich und alle Weinliebhaber mit einer kleinen Alternative: Die dreizehn Weinbauern aus der Region zwischen Lindau und Nonnenhorn wollen zusammen bei der Lindauer Gartenschau eine „Seevinothek“aufbauen. Auf der Insel soll dafür eine Art Winzer-Würfel mit einer Terrasse entstehen, auf der die Gartenschau-Besucher die Weine aller Winzer kosten können. Auch wenn die Absage der beiden großen Feste Janine Haug schmerzt: „Das mit der Seevinothek wollen wir richtig schön machen.“
Alles hat seine Zeit, geboren werden, sterben, suchen, verlieren, weinen, reden, schweigen, beisammen sein, sich trennen.