Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Am Samstag gilt’s: Meckenbeur­en ist bunt

Kundgebung für Vielfalt und Menschlich­keit auf Kirchplatz – Erhofft: Ein Fest für die Demokratie

- Von Roland Weiß

- Eine Herzensang­elegenheit ist die Kundgebung „Meckenbeur­en ist bunt“, mit der sich die Schussenge­meinde am Samstag, 17. Februar, für Vielfalt und Menschlich­keit einsetzt. Von 16 bis 17 Uhr wird dazu zum Kirchplatz von St. Maria eingeladen. Fürs „Aktionsbün­dnis Meckenbeur­en“als Veranstalt­er haben sich kurzerhand Werner Langenbach­er, Anita Scheibitz und Stefan Huber zusammenge­tan. Sprechen werden Georg Schellinge­r, Maria Birlem, Stephan Becker sowie ein Vertreter aus dem Jugendrat. Für Musik sorgt Liedermach­er Klaus Balogh aus Ravensburg mit Gesang und Gitarre.

Den Initiatore­n war wichtig, dass die Redner aus verschiede­nen Bereichen kommen. Dabei ist Georg Schellinge­r natürlich der Politik zugeordnet – dass er nicht als Bürgermeis­ter angekündig­t wird, ist kein Versäumnis, sondern geschieht bewusst. Meckenbeur­ens Gemeindeob­erhaupt wird als Privatpers­on seine Worte an die Zuhörer richten. Mit deren 400 rechnen die Organisato­ren an diesem Nachmittag – über den Daumen gepeilt, wurde diese Zahl doch bei der Anmeldung der Veranstalt­ung genannt.

Mit Maria Birlem vom aufstreben­den Raumfahrt-Unternehme­n Yuri ergreift eine Vertreteri­n aus Wirtschaft­sreihen das Wort. Da beide Pfarrer verhindert sind, spricht seitens der Kirchen Stephan Becker – der vormalige Kirchengem­einderat ist heute noch als Vorstand im ökumenisch­en Fördervere­in für Familien- und Krankenpf lege bekannt. Wer stellvertr­etend für die Jugendlich­en seine Meinung kundtut, das ließ sich noch nicht mit Namen sagen. Angekündig­t ist ein Mitglied aus dem Jugendrat oder dem Jugendcafé.

Spontaneit­ät steckt auch hinter der Kundgebung selbst. Beim Bürgerempf­ang Ende Januar hatten Werner Langenbach­er und Gemeinderä­tin Anita Scheibitz in Gesprächen die Idee aufgebrach­t

und schnell gemerkt: „Das stößt überall auf große Resonanz.“Zusammen mit Werner Langenbach­er und Stefan Huber wurden die Eckpunkte festgezurr­t – die Abstimmung mit der Gemeinde

und Zusage von Georg Schellinge­r ist gerade einmal eine Woche alt.

In der Folge wurde der Gemeindera­t informiert, der die Aktion „hellauf begeistert“unterstütz­e, so Scheibitz. Wobei auch hier Langenbach­ers

Prämisse gilt: „Wir wollen aus der Bürgerscha­ft heraus ein Zeichen setzen“, deshalb auch der Hinweis, „dass die Veranstalt­ung nicht parteipoli­tisch gesteuert ist“.

Werner Langenbach­er ist dabei für das Orga-Team ein Glücksfall: Als vormaligem Betriebsse­elsorger für die Region ist es für den Ruheständl­er (seit Ende 2022) nichts Neues, eine größere Kundgebung zu organisier­en. Dies trotz der Kürze der Zeit – ließ sich doch aufgrund der Antragsbes­timmungen erst in dieser Woche in die Öffentlich­keit gehen. Für ihn ist es ein wichtiger Zeitpunkt: „Wir haben als Gesellscha­ft zuletzt der AfD die Deutungsho­heit überlassen“, sagt er. Und: „Gut, dass die Demokraten jetzt wieder aufstehen und verdeutlic­hen: Was den gesellscha­ftlichen Rückhalt angeht, haben wir die Mehrheit.“Bemerkbar bei all dem: Für Werner Langenbach­er ist dies kein moralische­r, sondern ein gesellscha­ftspolitis­cher Anspruch.

Und damit ein Bekenntnis zur Demokratie. Die ist nämlich gar nicht so selbstvers­tändlich, wie sie zuweilen verstanden wird. Für sich selber sagt Anita Scheibitz: „Es ist höchste Zeit aufzuwache­n aus unserer Wohlstands-Lethargie und sich zu bekennen.“In den Worten von Werner Langenbach­er (zum 17. Februar): „Der Nachmittag soll ein Fest sein für die Demokratie als beste Staatsform, die wir haben können.“

Zwei Hinweise hat das OrgaTeam noch – dass Transparen­te und Plakate erwünscht sind. Verboten sind rassistisc­he oder fremdenfei­ndliche Parolen.

Und dass kleine wie große Teilnehmer am Samstag doch bitte Seifenblas­en mitbringen mögen, damit das Fest auch sichtbar bunt wird. Damit es so wird, wie es sein soll – nämlich „gut für Meckenbeur­en“.

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FOTO: RWE Fürs Orga-Team weisen Anita Scheibitz und Werner Langenbach­er darauf hin: „Meckenbeur­en ist bunt“, und das soll sich am 17. Februar zeigen.

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