Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Freie Wähler setzen an Spitze auf Erfahrung
Ziel: Stärkste Fraktion im Kreistag – Jüngster Kandidat ist erst 17 Jahre alt
- Die Freien Wähler setzen bei den Kommunalwahlen auf erfahrene Köpfe, aber auch auf frische und junge Gesichter. An der Spitze für den Gemeinderat in Friedrichshafen steht Jochen Meschenmoser, für den Kreistag Eberhard Ortlieb. Insgesamt schicken die Freien Wähler 24 Kandidaten für den Kreistag und 40 Kandidaten für den Häf ler Gemeinderat ins Rennen.
„Menschen aus allen Bereichen“, so beschreibt Dagmar Hoehne das Kandidatenfeld der Freien Wähler. Die langjährige Kreis- und Gemeinderätin tritt auch bei der kommenden Wahl wieder für beide Gremien an. Im Alter zwischen 17 bis 70 sei alles dabei, so Hoehne, und auch bei den Berufen bilde man ein „breites Spektrum“ab – vom Betriebswirt über die Konditormeisterin bis zur Verkäuferin. „Unser Markenzeichen: Viele von uns sind schon im ehrenamtlichen Bereich engagiert“, sagt Hoehne. Das Ehrenamt zu stärken sei auch weiterhin ein Hauptanliegen der Freien Wähler, fügt Angelika Drießen an.
Die Kandidatenlisten zu füllen, sie nicht besonders schwierig gewesen. Viele seien aktiv auf die Wählervereinigung zugekommen, berichtet Drießen. Allerdings wäre sie mit einem höheren Frauenanteil noch glücklicher gewesen. Als „ausgewogen“bezeichnet Eberhard Ortlieb die Listen. Man brauche die „Oldies“genauso wie neue Gesichter. „Wichtig ist der Austausch“, so Ortlieb. Die Freien Wähler seien durchaus auch für jüngere Menschen attraktiv, berichtet Markus Hartmann. Beispiel: der 17-jährige Schüler Vatan Kahraman sowie der Student Emre Yilmaz, der
auch im Häf ler Jugendparlament aktiv ist. Viele würden es schätzen, dass man bei der Wählervereinigung ohne Parteibuch mitmachen und Themen „offen diskutieren“könne.
Doch was sind die Themen, die den Freien Wählern besonders wichtig sind? Ziel sei es, vor allem in Friedrichshafen aber auch im Kreis, wieder mehr ins Umsetzen zu kommen, berichtet Jochen Meschenmoser. Die Liste der Projekte
sei lang, aber bei vielem komme man seit Jahren nicht weiter, sagt er und nennt als Beispiele die Themen Uferpark, Spielplätze und die Innenstadt. „Friedrichshafen soll lebenswert bleiben, vor allem auch für junge Menschen“, so Meschenmoser. Und Eberhard Ortlieb fügt an, dass die Freien Wähler aber auch darauf bedacht seien, dass das Geld, das ausgegeben wird, auch erst einmal verdient sein muss. „Schwäbischkaufmännisch“
laute das Credo – und deshalb sei es wichtig, Prioritäten zu setzen.
Als Wahlkampfziel streben die Freien Wähler im Gemeinderat an, die Zahl ihrer Sitze in dem 40köpfigen Gremium bei sieben zu halten – oder sogar um ein, zwei Sitze zu erhöhen. Und im Kreistag, wo die Freien Wähler derzeit noch auf Platz 2 stehen, wolle man die stärkste Fraktion werden.