Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Das Hospiz ist zurück am Franziskusplatz
Stiftung Liebenau feiert Wiedereröffnung am Franziskusplatz mit Tag der offenen Tür am 13. April – Hospizverein spendet 365.000 Euro
(kap) - Ein kompletter Umbau, neue Räume, glückliche Gesichter und eine enorme Spendensumme: Die Wiedereröffnung des Stationären Hospizes am Franziskusplatz am Mittwoch war eine freudige Feier mit viel österlicher Symbolik. In zehn hellen, großen Zimmern und anmutig gestalteten Sozialräumen werden hier nun bis zu 80 Menschen im Jahr auf ihrem letzten Weg begleitet, pf legerisch wie seelsorgerisch, heißt es in einer Pressemitteilung.
Rund 50 Gäste kamen zur Feier ins Franziskuszentrums: Mitarbeiter, Ehrenamtliche, Vertreter von Stadt und Landratsamt, von Handwerksfirmen und des Hospizvereins St. Josef Friedrichshafen. Sänger Peter Strecker stimmte Leonard Cohens „Hallelujah“an, mit eigens auf das Hospiz gedichtetem deutschem Text. Und alle sangen den Chorus mit, begleitet von Elisabeth RaitherHässler am Klavier und Johannes Becher am Cello. Eine schöne Überleitung zu Klinikpfarrerin Ulrike Hermann: „Wie gut, dass es diesen Ort gibt“, sagte die evangelische Hospiz-Seelsorgerin und erinnerte an die ökumenische Initiative für das Hospiz, damals 1998 zusammen mit Diakon Bernd Strohmeier. „Im Hospiz-Gedanken ist das Christliche besonders zu spüren“, sagte Dekan Bernd Herbinger und segnete die Räume mit Weihwasser. „Jeder, der hier reinläuft, sagt: Es sieht richtig gut aus“, freute sich Berthold Broll: „Das alte Hospiz ist nun sozusagen zu Ostern in neuen Räumen wieder auferstanden.“Als Vorstand der Stiftung Liebenau begrüßte er die Gäste und erinnerte an das 25-jährige Jubiläum, das das Hospiz am Franziskusplatz
in diesem Jahr feiert. Alexander Grunewald, seit 2023 Geschäftsführer der Altenhilfe der Stiftung Liebenau, lobte die großartige Leistung der Bau-Projektleitung um Birgit Scheef (Bauund Facility Management Altenhilfe) und Marco Nauerz (Bau-Projektleiter Stiftung Liebenau Holding), die den Umbau im laufenden Betrieb durchgezogen hatten.
„Das war schon eine Herausforderung“, erinnerte sich Thomas Burghoff, Einrichtungsleiter des Franziskuszentrums: „Aber das Ergebnis ist wunderbar. Die Ausstattung ist schick, funktionstüchtig und nachhaltig. Das erwarten wir auch, denn die Möbel waren nicht sehr günstig“, sagte Burghoff: „Besonders in den Aufenthaltsräumen, die Sofas und Wandschränke. Aber diese Räume sind Lebensräume und man soll sich wohlfühlen; das muss man sich schon vor Augen halten.“Die hochwertige Ausstattung wurde durch eine außerordentlich hohe Spende mitfinanziert: Ein Höhepunkt der Eröffnungsfeier war die Überreichung des Spendenschecks über 365.000 Euro durch den Hospizverein St. Josef Friedrichshafen. „Die Hospizbewegung hat 2011 vom Manzeller Ehepaar Hirler ein stattliches Erbe bekommen - und einen Teil davon haben wir nun für die werthaltige Ausstattung der ganzen
Station zur Verfügung gestellt“, sagt die Vorsitzende Brigitte Tauscher-Bährle. Die gründliche Renovierung und Anpassung der Räume an die heutigen Vorschriften hat viel Geld gekostet; Josef und Helga Hirler wollten damals ausdrücklich das Hospiz unterstützen und wir haben diesen Wunsch nun umgesetzt.“
Beim Tag der offenen Tür am Samstag, 13. April, von 11 bis 15 Uhr kann man die neuen Räume am Franziskusplatz 1 besichtigen. Ehrenamtlich Engagierte geben Auskunft, die seelsorgerische Tätigkeit wird vorgestellt und Pflegeangebote präsentiert. Viele Möglichkeiten, wie die komplementäre Pf lege mit verschiedenen Aromen, die Hundetherapie für Hospiz-Gäste sowie eine Dia-Show, geben einen Einblick in den Hospiz-Alltag, heißt es abschießend.