Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Zwei Viererpacker in der Kreisliga A2
Goldbrunner und Nasic sind am 22. Spieltag besonders oft erfolgreich – Meckenbeuren II dreht 0:3-Rückstand
- Einige Fußballer in der Kreisliga A2 haben es am 22. Spieltag so richtig krachen lassen. Besonders oft erfolgreich waren Simon Goldbrunner (SV Achberg) und Denis Nasic (VfB Friedrichshafen II): Mit vier Toren führten sie ihr Team jeweils zu einem klaren Heimsieg.
Nasic schoss seine Mannschaft mit dem Viererpack quasi im Alleingang zum Sieg. Der 20-jährige Fußballer markierte beim 5:1-Erfolg des VfB Friedrichshafen II gegen die SGM Fischbach/Schnetzenhausen die Treffer zum 2:1, 3:1, 4:1 und 5:1 – das Ganze gelang ihm in nur 22 Minuten, von der 66. bis 88 Minute.
Weniger entscheidend waren die Tore von Goldbrunner. Beim 10:1-Heimsieg (!) des Tabellenführers SV Achberg gegen den TSV Neukirch zeigte er sich nur dafür zuständig, das Ergebnis nach oben zu schrauben. Nun steht der 31-jährige Angreifer bei 37 Treffern und hat die Torjägerkrone praktisch sicher. Denn die Zweitplatzierten in dieser Liste, Erhan Baki vom SV Ettenkirch und Yanick Minge, von der SGM HENOBO kommen jeweils auf 22 Tore.
„Natürlich ist es schön, einen Stürmer mit 37 Toren in seinem Kader zu haben“, sagt Alex Haag, Trainer des SV Achberg. Goldbrunner erhöht die Wahrscheinlichkeit
auf Siege und Punkte. Aber eine Abhängigkeit erkennt Haag in dieser Saison nicht. „Für mich macht es das Kollektiv“, betont Haag und erkennt eine „starke Mannschaftsleistung“. Zu Saisonbeginn, als Goldbrunner verletzungsbedingt wenig spielte, bewies der SVA klar, „einen Plan B in petto zu haben“.
Angesichts des neuerlichen Kantersieges gegen Neukirch wird es immer schwieriger daran zu glauben, dass Achberg am Ende nicht den Meistertitel feiert. Haag tritt auf die Bremse, „der Weg ist noch weit, wir wollen uns nicht nervös machen lassen“. Der SVA-Trainer sieht aber auch beste Voraussetzungen. „Jeder ist heiß darauf, jede Trainingsminute mitzunehmen und im Kader zu sein“, so Haag. Im Heimspiel gegen Neukirch trat der Spitzenreiter mit 20 Mann an und erwischte mit Toren von Theo Maass (2.) und Elias Wetzel (7.) einen Traumstart. „Das hat uns in die Karten gespielt“, meinte Haag. Genauso wie die mutige Spielweise der Gäste. „Sie haben uns hoch gepresst, dadurch hatten wir viele Räume im Rücken der Abwehr“, sagte der Achberger Trainer.
Er und sein Team wollen auch im schwierigen Derby beim TSV Schlachters (Sonntag, 15 Uhr) mit hohem Selbstvertrauen auftreten. „Es ist ein Derby, ein besonderes Spiel. Solange wir unsere Leistung bringen, müssen wir nicht nach links und rechts schauen“, so Haag. Schlachters ist Dritter und hat nach dem 0:0 beim SV Ettenkirch bei acht Zählern Rückstand und zwei Spielen mehr keine realistische Chance mehr auf den Aufstieg. Der einzig verbliebene ernsthafte Achberger Konkurrent ist die SGM HENOBO, die die formstarke TSG Ailingen II mit 3:0 bezwang.
Überraschende Auswärtssiege landeten die SpVgg Lindau (5:0 beim FC Dostluk Friedrichshafen) und Schlusslicht SV Tannau (2:1 beim TSV Eriskirch). Ebenfalls erfolgreich war im Kellerduell beim VfL Brochenzell II der TSV Tettnang II. Die Montfortstädter gewannen dank einer starken ersten Halbzeit mit 3:2.
Sehr aufregend verlief das Duell zwischen dem Vorletzten SV Kressbronn II und dem TSV Meckenbeuren II. Im Eichert standen die Gastgeber dicht vor ihrem allerersten Punktgewinn nach dem Jahreswechsel. Eray Bozaci (39.), und Timo Walter (46., 50. (Foulelfmeter) ) brachten den SVK mit 3:0 in Front. „Wir haben die ersten vier, fünf Minuten der zweiten Halbzeit komplett verschlafen“, analysierte Meckenbeurens Trainer Enrico Guerriero. Aber den Gästen gelang in Form des Foulelfmeters von Niklas Marschall (54.) eine schnelle Antwort – und dann folgte der große Auftritt von Manuel Schmitt. Er wurde erst in der 53. Minute eingewechselt und steuerte drei Tore zum 5:4-Sieg bei. „Da kann niemand meckern“, meinte Guerriero. „Nach den Wechseln ist unsere Qualität geblieben, bei Kressbronn ist die Qualität abgefallen.“
Guerriero möchte mit dem Team den Klassenerhalt erreichen, dann sieht er gute Chancen „sich in der A-Liga zu etablieren“. Er selbst wird sein Traineramt aber nach der Saison abgeben, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Auch Wolfgang Veeser hört auf. Beide werden abgelöst von Alexander Grill (zuletzt SV Tannau), dem früheren Co-Trainer von Guerriero, und Marc Herrling, bereits früher Co-Trainer der ersten Mannschaft.