Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Eurofighter besucht Luftfahrtmesse
Die 30. Aero läuft von 17. bis 20. April – Am Samstag findet eine Flugschau statt
- Der lautstarke Landeanf lug des Mehrzweckkampff lugzeugs ist am Montagnachmittag bis weit über die Friedrichshafener Stadtgrenzen hinaus zu hören gewesen. Die Frage, die sich seitdem viele Menschen stellen: Warum landet ein Eurofighter am Bodensee-Airport in Friedrichshafen?
Die ganz einfache Antwort: Weil die Bundeswehr damit auf der 30. Ausgabe der Aero, die alle zwei Jahre stattfindet, um Personal wirbt. Auf der Luftfahrtmesse von 17. bis 20. April 2024 sind Exponate von der zivilen Drohne über Segelflugzeuge, Ultraleichtflugzeuge, Helikopter, Reise- und Trainingsf lugzeuge mit Kolbenmotor oder Propellerturbine bis hin zu Businessjets ausgestellt.
Die Zahl der Aussteller liegt laut Messe Friedrichshafen bei mehr als 680. Unter anderem seien neue Antriebssysteme, Elektroflug, Dienstleistungen und Zubehör für Piloten weitere Schwerpunkte. Dominantes Thema der Aero werde die Transformation der Luftfahrt hin zu mehr Nachhaltigkeit sein.
Ganz so einfach war es mit dem Eurofighter am Montag aber doch nicht. Denn das Flugzeug musste erst einmal vom Flughafen zum Messegelände, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet.
Kurz zusammengefasst überquerte die Maschine auf einem sogenannten Taxiway die Landebahn des Airports, danach das Flugfeld des Zeppelin-Hangars nebenan und wurde dann über die Messestraße zu ihrem Standort in einer der Messehallen geschleppt.
Eine Nähe, die Aussteller und Besucher als „einzigartig“empfinden würden, betont Frank Gauß, Pressesprecher der Messe.
Die Maße des Kampff lugzeugs: Das maximale Startgewicht beträgt der Bundeswehr zufolge 23.500 Kilogramm, die Spannweite 10,95 Meter und die Länge 15,96 Meter.
Auf dem gleichen Weg fand am Mittwochvormittag ein Bombardier
5500 den Weg auf die Aero. Ein Business-Flieger, den auch Regierungsmitglieder nutzen.
Die Schwierigkeit: Der Flieger musste während des laufenden Messebetriebs an seinen Standort gebracht werden, berichtet Frank Gauß. Voraussetzung: die Sperrung der Messestraße. Der Verkehr wurde derweil über die Straße auf der anderen Seite des Ausstellungsgeländes am Wald entlang
in Richtung Hirschlatt beziehungsweise zurück umgeleitet.
An der Sperrung wegen der Straßenüberquerung des Eurofighters war auch die Polizei beteiligt: Der Einsatz der Kollegen habe sich in Grenzen gehalten, sei aber „durchaus außergewöhnlich“gewesen, berichtet Simon Göppert, Sprecher des Präsidiums in Ravensburg.
Eine Einschätzung, die offenbar einige Leser teilen, die einen entsprechenden Beitrag auf der Facebook-Seite der Polizei Ravensburg kommentiert haben. „Mein Staubsaugerroboter war leider so laut, dass ich ihn nur kurz hören konnte. War überrascht, dass er laut Flightradar24 in Friedrichshafen gelandet sein soll“, schreibt eine Nutzerin.
Gemeint ist der Eurofighter. Ein anderer User teilt mit: „Gehört ja, gesehen leider nicht, wird aber am Wochenende nachgeholt.“
Apropos Wochenende: Die 30. Ausgabe der Aero wird am Samstag mit einer Airshow gefeiert, wie die Messe schreibt. Dazu würden gleich mehrere international renommierte Flugstars erwartet – unter ihnen Frank van Houten, das Team Niebergall, Mélanie Astles und Henry Bohling. Zu sehen sind von 11 bis 12.30 Uhr neben historischen Fliegern elektrisch angetriebene Flugzeuge, die innovative und umweltfreundliche Flugtechnologien präsentieren, heißt es.
Ein Geheimtipp: Am Montag, 22. April, um etwa 13.30 Uhr verabschiedet sich der Eurofighter wieder. Für den Flieger geht es dann zurück über die Messestraße, das Flugfeld des ZeppelinHangars zum Bodensee-Airport – und ab in den Himmel über dem Bodensee.
Die Aero ist am Donnerstag und Freitag von 9 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auch zu Ticketpreisen unter