Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Jeder zahlt, so viel er meint
Karl und Carola Winter-Stiftung veranstaltet am Freitag einen Flohmarkt im Krokusweg
- Die Karl und Carola Winter-Stiftung veranstaltet am Freitag, 19. April, im Krokusweg 5 in Langenargen von 14 bis 18 Uhr einen Flohmarkt. Das Besondere daran: Wer an den angebotenen Gegenständen aus der Haushaltsauflösung Interesse hat, muss keinen festgelegten Preis bezahlen, sondern bezahlt so viel, wie ihm die Artikel wert sind.
„Wir stellen eine Spendenbox auf und jeder gibt das, was er möchte“, kündigt Joachim Zodel, einer der drei Stiftungsvorstände, an. Der Flohmarkt, dessen Erlöse in das Stiftungsvermögen einf ließen, findet in der Garage direkt neben dem ehemaligen Wohnhaus des inzwischen verstorbenen Ehepaars. statt.
„Es handelt sich um die Haushaltsauflösung der Winters. Zur Abholung bereit stehen diverse Kleinmöbel, Bücher, Geschirr und vieles mehr“, sagt Stiftungsratsmitglied Josef Benz. Feste Preise wird es zwar nicht geben, trotzdem hoffen die Verantwortlichen, dass der freiwillige Spendenbetrag für die ausgewählten Gegenstände fair bemessen wird. Zudem sei man froh, wenn die Garage am Ende des Tages weitestgehend leergeräumt ist.
Vorbehaltlich der Zustimmung des Ausschusses für Umwelt und Technik am kommenden Dienstag, 23. April, soll das Erdgeschoss des Wohnhauses künftig als Versammlungsstätte für soziale Gruppen, für gemeinnützige Organisationen sowie für Vereine mit bis zu 20 Personen dienen. Das Dachgeschoss soll als Büroraum für die Stiftung genutzt werden.
Wie Joachim Zodel berichtet, werden die Räume derzeit umgebaut und renoviert: „Läuft alles nach Plan, könnten wir mit dem Vorhaben im Laufe des Septembers
an den Start gehen. Wobei noch geklärt werden muss, wie und von wem die Anfragen und Belegungsvorgänge organisiert werden. Fest steht, dass für die in Frage kommenden Zielgruppen keinerlei Kosten für die Belegung der Versammlungsstätte entstehen.“
Die aus Stuttgart stammenden Unternehmer Karl und Carola Winter haben am 25. Oktober 2005 die gleichnamige gemeinnützige Stiftung ins Leben gerufen, nachdem ihre Tochter gestorben war. Josef Benz: „In einem ersten Schritt brachte das Ehepaar ein in Hechingen gelegenes Wohngrundstück in die Stiftung ein. Seither lobt die Stiftung die jährlichen Ehrenamtspreise für bürgerliches Engagement in Langenargen aus.“
Heute zählen zum Nachlass Immobilien in Stuttgart, Waiblingen, Ludwigsburg, Mannheim, Hechingen und Langenargen sowie ein nicht unerhebliches Barvermögen, das den Erwerb eines Mehrfamilienhauses im Föhrenweg in Langenargen möglich gemacht hat.
Die Tätigkeit der Stiftung ist darauf ausgerichtet, soziale und kulturelle Einrichtungen sowie gemeinnützige Zwecke zu fördern und somit wichtige gesellschaftliche Impulse für Langenargen zu ermöglichen. Seit 2009 hat die Stiftung rund 192 000 Euro für satzungsgemäße Zwecke ausgeschüttet.