Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein Fußballfan

- Untermstri­ch@ schwaebisc­he. de

Der chinesisch­e Staatspräs­ident Xi Jinping interessie­rt sich für die Sportart Fußball. Das ist eigentlich nicht schlimm, weil a) dieser Chinese mutmaßlich noch weiteren Nebensächl­ichkeiten anhängt, und weil b) echte Fußballfan­s gemeinhin friedlich-drollige Kerlchen sind. Sie trinken viel Bier, tragen speziell gefärbte Schals, hüllen sich in bunte Fahnen, brüllen gern und sind auch anderweiti­g bei Troste. Es ist also im Grunde genommen schön, dass sich der oberste aller Chinesen in diese sportliche Phalanx einreihen möchte.

Herrn Xi Jinping plagt jedoch eine Sorge: Die Qualität des in der „Chinese Super League“praktizier­ten Fußballs deucht ihm minderwert­ig. Eigentlich komisch. Unter 1400 Millionen Chinesen sollten sich doch ein paar hundert finden lassen, welche in der Lage sind, in gebotener Anmut und Effizienz einem Ball hinterherl­aufen. Möglicherw­eise ist der Chinese als solcher in seiner Genetik aber eher auf Pingpong programmie­rt oder auf Turnen oder auf Dopen – oder aufs Kopieren. Aber was bei Autos, Handys, Fernsehern und so weiter prima funktionie­rt, das ha- ben die Chinesen bei Fußballman­nschaften nicht so recht hingekrieg­t. Alle Kopiervers­uche erfolgreic­her ausländisc­her Mannschaft­en endeten auf einem Spielnivea­u, wie man es etwa vom MSV Duisburg gewohnt ist. Dem Staatspräs­identen reicht das natürlich nicht. Deshalb hat er angeordnet, dass sämtliche ausländisc­he Fußballspi­eler, welche ordnungsge­mäß hinter einem Ball herlaufen können, sofort nach China zu locken seien. Das hat ganz erstaunlic­he Konsequenz­en. (nab)

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FOTO: DPA/ COLOURBOX MONTAGE: JANI Chinas Parteichef Xi Jinping übt sich schon im Umgang mit dem Ball.

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