Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gewinn von Shell bricht 2015 um 87 Prozent ein
Die abgestürzten Ölpreise dezimieren die Gewinne der Rohstoffkonzerne und zwingen die Unternehmen zu einem radikalen Sparkurs. Der britisch- niederländische Branchenriese Shell und die norwegische Statoil veröffentlichten am Donnerstag ihre Zahlen 2015. „ Substanzielle Veränderungen“seien angesichts der niedrigen Ölpreise unumgänglich, stellte Shell- Chef Ben van Beurden klar. Der Konzern ist gerade dabei, den Konkurrenten BG Group für Dutzende Milliarden zu schlucken. Durch den Zusammenschluss sollen bis Ende 2016 10 000 Jobs wegfallen. BG soll Shell dabei helfen, die Dividenden- zahlungen zu sichern und die Produktion zu erhöhen. Die Preise für Öl pendeln derzeit um die Marke von 30 Dollar je Fass ( 159 Liter). Mitte 2014 wurden für ein Barrel der Nordsee- Sorte Brent noch mehr als 100 Dollar gezahlt. Entsprechend drastisch brach bei Shell im vergangenen Jahr auch der Gewinn ein. Unter dem Strich verdiente der Konzern 2015 nur noch 1,9 Milliarden US- Dollar ( 1,73 Milliarden Euro) – 87 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch beim norwegischen Förder- Riesen Statoil sieht es trübe aus. Er verdiente vor Sonderposten mit 19,5 Milliarden Kronen ( 2,05 Milliarden Euro) ebenfalls nur noch halb so viel wie im Vorjahr. Inklusive der Sonderbelastungen verbuchte Statoil einen Verlust von 37,3 Milliarden Kronen. Im Vorjahr hatte es einen Gewinn von 22 Milliarden Kronen gegeben. Anteilseigner haben in den kommenden zwei Jahren die Wahl, ob sie ihre Dividende lieber in bar ausgezahlt haben wollen oder stattdessen Aktien zum günstigeren Preis erwerben. Shell bietet seinen Aktionären diese Form der Dividendenzahlung bereits an. Für 2016 stellt der Konzern eine mindestens stabile Gewinnausschüttung in Aussicht und nimmt dafür eine höhere Verschuldung in Kauf. ( dpa)