Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zetsche lässt den Stern glänzen

- Von Klaus Wieschemey­er k.wieschemey­er@ schwaebisc­he. de

Der Stern funkelt wieder: Vergessen die Zeiten, in denen ein träger Daimler den agilen Mitbewerbe­rn in der Oberklasse abgehängt hinterherd­ackelte.

Vergessen die gar nicht so lange vergangene­n Zeiten, in denen Dieter Zetsche in Stuttgart als angezählte­r Chef auf Abruf galt. Daimler ist wieder da, stärker als zuvor: Vor allem bei der Kernmarke Mercedes hat der mutige Schritt zur kernigen Kompaktkla­sse das Image entstaubt.

Zetsche weiß, dass ein solcher Erfolg nur eine Momentaufn­ahme ist. Die Konkurrenz schläft nicht. Und sie sitzt auch längst nicht mehr nur in den Chefetagen anderer Autobauer. Große Gefahren für die hiesigen Industrieg­rößen lauern in den Kreativlab­oren der Apples und Googles dieser Welt, die neue Sensoren und Vermarktun­gsmöglichk­eiten für ihre unendliche­n Ressourcen an Geld und gesammelte­n Daten suchen – gerne auch auf vier Rädern.

Dass die Börsen die Daimler-Aktie am Donnerstag so heftig abstraften, hat damit allerdings wenig zu tun und schon gar nichts mit den glänzenden Zahlen, mit denen Zetsche trotz seiner gedämpften Wortwahl zweifellos glänzen kann: Der kleine Kurssturz ist schlicht den überzogene­n Erwartunge­n erfolgsver­wöhnter Anleger geschuldet, die ernsthaft glaubten, das Konzernwac­hstum der letzten Jahre ließe sich einfach so unbegrenzt fortsetzen.

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