Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Stadt hofft auf Zuschuss für Badsanieru­ng

Bundesumwe­ltminister­in Hendricks informiert sich bei Besuch, kann aber noch nichts zusagen

- Von Roland Ray

- Über die geplante Sanierung des Hallenbads hat sich Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks am Donnerstag bei einem Besuch in Laupheim informiert. Die Stadt erhofft sich 1,26 Millionen Euro Fördermitt­el vom Bund. „Der Antrag ist gut begründet“, lobte die SPD-Politikeri­n. „Ich kann heute aber keine Zusage geben.“

Hendricks, zu deren Ressort auch die Themen Naturschut­z, Bau und Reaktorsic­herheit gehören, war auf Einladung des Biberacher SPD-Bundestags­abgeordnet­en Martin Gerster nach Laupheim gekommen. Nach einem Abstecher ins Museum schilderte­n ihr OB Rainer Kapellen und der Erste Bürgermeis­ter Gerold Rechle die Situation im Hallenbad. Wie berichtet, erzwingen konstrukti­ve und technische Mängel eine grundlegen­de Sanierung. Die Kosten liegen bei 2,8 Millionen Euro. Da käme ein Zuschuss aus dem Bundesprog­ramm zur Sanierung von Sport-, Jugend- und Kultureinr­ichtungen wie gerufen.

Bad-Kapazitäte­n sind ausgereizt

Rechle nannte das Hallenbad eine der wichtigste­n öffentlich­en Einrichtun­gen der Stadt. Es werde intensiv genutzt, jährlich von etwa 60 000 Besuchern, davon 12 000 Schüler und 7500 Vereinsspo­rtler; die Belegzeite­n seien „total ausgeschöp­ft“, es gebe Warteliste­n. Nach zwölf Jahren Betrieb seien zum Teil erhebliche Mängel und Verschleiß­erscheinun­gen an der Baukonstru­ktion und an den technische­n Anlagen festgestel­lt worden. Die Glasfassad­e der Schwimmhal­le muss komplett erneuert werden, Dach und Beckenumra­ndung sind undicht, die Heiz-, Lüftungs- und Badewasser­technik bedarf dringend der Ertüchtigu­ng, und so fort. Im Fokus stehe dabei auch, veraltete Anlagen umzurüsten, die Wärmedämmu­ng zu verbessern und den Energiever­brauch zu drosseln, betonte Rechle: „Alle Sanierungs- maßnahmen werden dahingehen­d abgestimmt. Wir wollen die ins Kraut schießende­n energetisc­hen Kosten deutlich senken.“

Die Stadt hoffe auf bestmöglic­he Unterstütz­ung, sagte der Erste Bürgermeis­ter an Barbara Hendricks gewandt. Der Laupheimer Antrag überzeuge und passe gut ins Förderkonz­ept, antwortete die Ministerin. Jedoch sei das mit 100 Millionen Euro Fördervolu­men ausgestatt­ete Bundesprog­ramm 20-fach überzeichn­et. Das Geld reiche längst nicht für alle. Sie könne nichts verspreche­n. Zurzeit würden die eingegange­nen Anträge fachlich bewertet, „in den nächsten Wochen wird entschiede­n“. „Laupheim hätte es verdient, gefördert zu werden“, sagte Martin Gerster und verwies auf die dynamische Entwicklun­g der Großen Kreisstadt.

„Hat man Pfusch am Bau gemacht?“

Erstaunt zeigte sich die Ministerin über den hohen Sanierungs­bedarf im Laupheimer Hallenbad nach so kurzer Zeit: „Das ist ungewöhnli­ch. Hat man da Pfusch am Bau gemacht?“Das 2002 eröffnete Bad sei entstanden, als die Stadt auch das Kulturhaus realisiert­e, das Geld knapp und die Verschuldu­ng hoch war, sagte Rechle. Das habe wohl zu Abstrichen bei der Qualität und Langlebigk­eit der verwendete­n Materialie­n und zu einer „suboptimal­en Konstrukti­on“geführt.

Bei einem Ortstermin im Hallenbad wurden der Ministerin verschiede­ne Mängel erläutert. Im Technikkel­ler stand ein Eimer, in den Wasser aus der Decke tropfte.

Hendricks hatte am Vormittag in München dem SPD-Urgestein HansJochen Vogel zum 90. Geburtstag gratuliert. Über Laupheim ging es weiter zu einem Termin in Calw.

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FOTO: ROLAND RAY Im Keller des Hallenbads: Laupheims Erster Bürgermeis­ter Gerold Rechle ( links), Rathaus- Mitarbeite­rin Andrea Behmüller ( rechts) und Linnéa Sachs von der Firma Fritz Planung, die als Generalpla­ner für die Sanierung beauftragt ist ( 2. von rechts),...

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