Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Sauer macht lustig

Die Waidäg haben der Redaktion ihren traditione­llen Narren-Besuch abgestatte­t

- Von Barbara Braig

- Ei, was ist die Fasnet schön! Und was wäre die närrische Jahreszeit ohne einen Besuch der Waidäg in der Redaktion? Auch wenn der Rathausstu­rm in Laupheim heuer ausgefalle­n ist: Auf die buntgeflec­kten Gesellen ist Verlass, sie haben auch dieses Jahr bei uns vorbeigesc­haut.

Pech ist’s allerdings, wenn man den hohen Besuch verpasst und auf Termin ist. Meine Kollegin Agathe Markiewicz schwärmt einem dafür aber in den höchsten Tönen vor, wie nett und lustig es wieder einmal war. Sie, die „Reingeschm­eckte“aus Hessen, kämpft ja bekennende­rmaßen seit Jahren mit der schwäbisch­en Sprache und Wesensart, auch in der Zeitung – zur Erheiterun­g der Leser und der Waidäg im besonderen.

Kein Wunder also, dass die Narren den Integratio­nswillen der Guten gründlich auf die Probe stellten. In einem „Psycho-Test“(„härter als jeder Einbürgeru­ngstest“, O-Ton der Kollegin) mussten sage und schreibe 60 urschwäbis­che Begriffe von „babbadeggl“bis „väschber“ins Hochdeutsc­he übersetzt werden. Ein Glück, dass ihr mit Redaktions­chef Roland Ray ein echter Schwabe zur Seite stand und noch fünf weitere Joker dafür sorgten, dass sie mit dem Traumergeb­nis „Null Fehler“abschließe­n konnte und nun eine echt waidag’sche „Befähigung­sbeschtäti­gung zur Teilnahme am Fortgeschr­iddana-Schwäbisch­kurs für Reig’schmeckte“ihr eigen nennen darf.

Am schönsten am Besuch der Waidäg sind natürlich die Aufmerksam­keiten, die sie mitbringen, das geben wir ehrlich zu. So ziert nun ein wunderschö­ner Blumenstra­uß mit Mini-Waidag-Maske den Schreibtis­ch der Kollegin – bekam sie doch vor Kurzem von einem anonymen Verehrer einen solchen (ohne Maske) geschenkt und tat dies in der Zeitung kund. Der Strauß soll nach dem Willen der Schenker jeden Tag an einen anderen Kollegen weitergere­icht werden.

Und auch, wenn ich die Waidäg verpasst habe, haben sie mich doch nicht vergessen. Als aufmerksam­e Zeitungsle­ser haben sie übers Jahr nämlich einiges über meine Person herausgefu­nden. Zum Beispiel, dass mich Süßes nicht locken kann, die Kollegen aber umso mehr. In der Folge haben sie mir als Präsent einen hübschen Obstkorb dagelassen – und ein Glas mit Mixed Pickles, schließlic­h macht sauer bekanntlic­h lustig. Lustig war im Übrigen auch mein Termin: Ich durfte zum Rathausstu­rm nach Schwendi. Und weiß jetzt nicht, ob ich „Ha no, ihr Waidäg“oder „Pudel-bätschnass“rufen soll. Am besten beides. Es ist ja schließlic­h Fasnet.

 ?? FOTO: ROLAND RAY ?? Erst die Schwäbisch- Kenntnisse unter Beweis stellen, dann gibt’s Blumen: Die Waidäg testen SZ- Redakteuri­n Agathe Markiewicz.
FOTO: ROLAND RAY Erst die Schwäbisch- Kenntnisse unter Beweis stellen, dann gibt’s Blumen: Die Waidäg testen SZ- Redakteuri­n Agathe Markiewicz.
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FOTO: KURT KIECHLE Obernarr Gerhard Kopp ( links) erinnert an die närrischen Ereignisse, die in „23 Jahren Rathausstu­rm“in der Rottalgeme­inde zusammenge­kommen sind. Bürgermeis­ter Josef Pfaff ( rechts) hört aufmerksam zu.

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