Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Die Kosten sind unter Druck
Stadtverwaltung und Architekt informieren über aktuellen Stand beim Projekt „Haus des Kindes“
Stadt informiert über aktuellen Stand beim Neubauprojekt „Haus des Kindes“.
- Auf 6,4 Millionen Euro hat der Gemeinderat die Kosten für das „Haus des Kindes“gedeckelt. Dieses Budget könne voraussichtlich eingehalten werden, hieß es am Montag im Bau- und Umweltausschuss. Erste Kostensteigerungen sind freilich schon da.
Aufgrund des Lärmschutzgutachtens sei entlang der Bronner Straße ein Wall oder eine Wand notwendig, berichteten die Verwaltung und der Architekt Jörg Aldinger. Für einen Wall sei nicht genug Platz, deshalb müsse eine 70 Meter lange, 2,50 Meter hohe Wand gebaut werden, die etwa 60 000 Euro teurer kommt als ein Wall. Dieser Mehraufwand soll durch Einsparungen bei den Außenanlagen egalisiert werden. Zusätzliche Kosten fallen nach jetzigem Stand auch bei der Erschließung des Grundstücks, für die Neuverlegung einer Fernwärmeleitung und eine Entlüftungsanlage an. Der Abbruch der ehemaligen Landwirtschaftsschule, die dem „Haus des Kindes“weicht, verteuert sich wegen „nicht vorhersehbarer Materialien“um rund 30 000 Euro. Nach Sparpotenzialen wird gesucht Um das Budget dennoch nicht zu überziehen, „werden im weiteren Verlauf in allen Kostengruppen Einsparmöglichkeiten erarbeitet“, kündigte die Verwaltung an. Erste kostensenkende Maßnahmen seien bereits in die Berechnungen eingeflossen. Unterm Strich liege man momentan 55 000 Euro über Plan, so der Hauptamtsleiter Josef Schoch. Staatliche Zuschüsse seien beantragt. Die Stadt erhofft sich 750 000 Euro aus Mitteln der Schulbauförderung und 240 000 Euro für die Kita.
Vorigen Freitag hat das Büro Aldinger Architekten das Baugesuch eingereicht. Die ersten Gewerke sind bereits ausgeschrieben. Am 22. Mai soll der Rat die Arbeiten vergeben, am 14. Juni Spatenstich sein.
Jörg Aldinger hat am Montag Ansichten des geplanten Neubaus präsentiert und das Raumprogramm erläutert. Vier Kita-Gruppen und zusätzliche Räume für die mittelfristig dreizügige Grundschule Bronner Berg finden im „Haus des Kindes“Platz. Konzipiert ist es in Massivbauweise, mit Holzverschalung und begrüntem Dach. Im Freien gibt es separate Spielbereiche für die Kinder unter und über drei Jahre; die Innenseite der Lärmschutzwand soll mit Spielangeboten aufgelockert werden. Der Schulhof zur Grundschule hinüber wird neu gestaltet.
„Das gefällt uns sehr gut“, lobte Stadtrat Werner Lehmann (Freie Wähler). Weitere Kostensteigerungen wolle man aber nicht akzeptieren. Alfred Brehm (CDU) pflichtete ihm in beiden Punkten bei und äußerte sich besorgt, dass die Lärmschutzwand ein beliebtes Ziel für illegale Sprayer werden könnte. Eine Sorge, die Jörg Aldinger nur bedingt teilt: Zur Straße werde die Wand begrünt, die Innenseite sei nicht einsehbar und deshalb für Sprayer unattraktiv.
Anja Reinalter (OL) nannte die Kostensteigerungen minimal; man möge nicht kleinlich sein. Ihre Fraktionskollegin Iris Godel-Ruepp vermisst ebenso wie Alfred Brehm Parkplätze. „Da können wir sicher keine umfassenden Lösungen anbieten“, bedauerte Aldinger. Die „Generation Rücksitz“– Kinder, die von den Eltern mit dem Auto zur Kita oder Schule gebracht werden – sei parkraumtechnisch in jeder Stadt ein Problem. Im Goetheweg wird eine Kurzparkzone ausgewiesen.