Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Soziales Leben spielt eine wichtige Rolle“
Der Seniorenbeauftragte Frank Leyk über Angebote für ältere Menschen in Laupheim
- Das Lebensumfeld von Senioren verändert sich seit Jahrzehnten immer mehr. Im Rahmen der aktuellen SZ-Serie „Von Leib und Seele“hat Barbara Braig mit Frank Leyk, dem Seniorenbeauftragten der Stadt Laupheim, darüber gesprochen, welche Angebote und Hilfestellungen es für ältere Menschen vor Ort gibt. SZ: Herr Leyk, welche Anfragen älterer Mitbürger gehen bei Ihnen in Ihrer Funktion als Seniorenbeauftragter ein? Leyk: Ein großes Thema ist die Frage: Wie lange kann ich in meinem jetzigen Zuhause bleiben? Und wenn ein Umzug erforderlich ist: Wo gibt es Seniorenwohnungen in Laupheim? Hier informiert die Stadtverwaltung über vorhandene Angebote, vom Hausnotruf über Essen auf Rädern und Ambulanten Pflegedienst bis zur Wohnberatung der Caritas, und vermittelt die jeweiligen Ansprechpartner. Zum Glück ist es oftmals möglich, dass die Senioren durch einen Umbau in den vertrauten vier Wänden bleiben können. Ein weiterer Punkt, der des Öfteren nachgefragt wird, sind Angebote zur Freizeitgestaltung. Diese Frage kommt meist von neu Hergezogenen oder den Angehörigen, die einen Elternteil bei sich aufnehmen, der bisher in einer anderen Gemeinde gelebt hat. Denn das soziale Leben spielt für Menschen, die den ganzen Tag zu Hause sind, natürlich eine wichtige Rolle. Zum Glück gibt es in Laupheim einige aktive Gruppen. Die größte ist der Seniorenclub, der unter anderem Bingo, Ausflüge und Wanderungen anbietet. Stichwort Nahverkehr: Wie kommen die Senioren mit der in Laupheim vorhandenen Infrastruktur zurecht? Erstaunlicherweise sind die Anfragen diesbezüglich eher gering. Vielleicht liegt das auch daran, dass Laupheim eine Stadt mit eher kurzen Wegen ist. Welche Angebote für ältere Mitbürger gibt es denn von städtischer Seite? Wir veranstalten jährlich im Herbst den Seniorennachmittag der Stadt, zu dem alle Mitbürger ab 70 eingeladen sind. Bei dieser Gelegenheit nehmen wir durchaus auch Impulse mit, was sich verbessern ließe. Im Allgemeinen scheinen die älteren Mitbürger in Laupheim aber zufrieden zu sein und sich wohlzufühlen. Besonders stolz sind wir, dass wir im zweijährigen Rhythmus seit 2003 die große Seniorenmesse im Kulturhaus veranstalten können. Hier kann sich die ältere Generation umfassend bei rund 50 Ausstellern über die Angebote in Laupheim und Umgebung informieren, sei es im Bereich Wohnen, Pflege oder Freizeit. Auch das Thema Gesundheitsvorsorge und Patientenverfügung spielt eine immer größere Rolle. Zu letztgenanntem Thema hält der Arbeitskreis „Vorsorge treffen“hier im Rathaus regelmäßig Sprechstunden ab. Außerdem kann man im Rathaus gegen einen Euro Schutzgebühr kompakte Vorsorgemappen erhalten, um entsprechende Verfügungen festzulegen. Dann gibt es weitere Initiativen wie die Bürgergemeinschaft Laupheim, die Hilfestellung im Alltag bietet. Solche Vorhaben unterstützt die Stadt natürlich gerne, auch um diese Angebote zu erhalten oder erst zu ermöglichen. Den Ehrenamtlichen ist ihr Engagement hoch anzurechnen. Wie hat sich das Lebensumfeld von Senioren in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt? Die Senioren bleiben – im Durchschnitt gesehen – länger jung und dementsprechend aktiv. So halten sich zum Beispiel viele Ältere durch Gymnastik, wie sie auch von Vereinen angeboten wird, fit. Das städtische Parkbad kommt dieser Entwicklung ebenfalls entgegen und bietet die Möglichkeit gesunder sportlicher Aktivität. Sehr beliebt sind auch unsere VHS-Kurse in den Bereichen Sport, Kreatives, Sprachen und natürlich auch PC-Kurse, denn die Senioren von heute haben keine Angst vor der Technik.