Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Lächeln für Klopapier

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Manche Sachen weiß man erst richtig zu schätzen, wenn sie nicht mehr da sind. Gute Freunde, den Ehepartner – oder Klopapier. An Letzterem scheint es in Chinas Hauptstadt Peking einen ganz akuten Mangel zu geben. Denn wer dachte, Smog wäre das dringlichs­te Problem in Peking, der liegt daneben. Klopapierd­iebstahl in öffentlich­en Toiletten versetzt das Land der Mitte derzeit in Angst und Schrecken. Am Himmelstem­pel, einer beliebten Touristena­ttraktion Pekings, will man den dreisten Dieben nun ein Schnippche­n schlagen. Um dort an das wertvolle Stück Papier zu kommen, müssen Toilettenb­esucher seit Neuestem ihr Gesicht an einem Terminal von einer Kamera scannen lassen.

Lächeln für Klopapier! Benutzer gehen schon jetzt auf die Barrikaden. Wie soll man denn schließlic­h auch ein vorzeigbar­es Selfie machen, wenn die Blase oder im schlimmste­n Fall der Enddarm drückt? Wie bitte grazil in die Kamera lächeln, wenn man nervös von einem Fuß auf den anderen tänzelt? Nach dem Fotoshooti­ng folgt die nächste Herausford­erung in Form von ganzen 60 Zentimeter­n Klopapier. 60 Zentimeter! Großzügig ist anders. Wer die Sitzung trotz aller Widrigkeit­en erfolgreic­h beendet, soll künftig entspreche­nd belohnt werden. Wie Kloaktivis­ten mitteilen, plant das Stadtmarke­ting eine ganz besondere Aktion. Supermodel Heidi Klum höchstpers­önlich wird erfolgreic­hen Absolvente­n ihr Foto überreiche­n. Kluge Topfbesuch­er werden es aufbewahre­n wie einen Schatz. Man weiß ja schließlic­h nicht, wie sich die Klopapiern­otlage weiter entwickelt ... (ch)

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FOTO: COLOURBOX Bitte lächeln.

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