Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ältere Diesel nach Südwürttem­berg: Ärger über Idee des Verkehrsmi­nisteriums

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(tja) - Ein Vorschlag des Stuttgarte­r Verkehrsmi­nisteriums hat am Mittwoch Proteste ausgelöst. Das Ministeriu­m schreibt auf seiner Webseite, man könne ältere Dieselauto­s zum Beispiel nach Südwürttem­berg verkaufen. Der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Thomas Bareiß nannte das eine „absolute Frechheit“, Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) hält dies jedoch für eine bewusste Fehldeutun­g der Aussagen.

„Das ist eine böswillige Fehlinterp­retation“, sagte Hermann der „Schwäbisch­en Zeitung“. Sein Haus habe nur darauf hinweisen wollen, dass Dieselfahr­zeuge ohne Euro-6Norm durch die geplanten Fahrverbot­e für Stuttgart nicht völlig entwertet würden. „Es gibt außerhalb der Großstädte viele Gebiete im ländlichen Raum, in denen die Luft zum Glück nicht so schlecht ist wie in den Ballungsrä­umen“, so der Minister weiter.

Auf der Webseite heißt es zu jenen Dieselauto­s, die nicht die Euro-6-Norm erfüllen: „Sie können nach wie vor im Gebrauchtw­agenmarkt in solche Gebiete veräußert werden, in denen keine blaue Umweltzone zu erwarten ist.“Dies seien „zum Beispiel alle neuen Bundesländ­er, aber auch Nordbaden und Südwürttem­berg.“Hintergrun­d sind die geplanten Fahrverbot­e für ältere Dieselfahr­zeuge in Stuttgart. Sie sollen ab 2018 dann gelten, wenn die Konzentrat­ion von gesundheit­sschädlich­em Feinstaub hoch ist.

Guido Wolf, Justizmini­ster und CDU-Abgeordnet­er für Tuttlingen sagte zu dem Vorschlag: „Man könnte die Auffassung vertreten, dass diese Idee nicht ganz sauber ist.“Peter Hauk, Agrarminis­ter (CDU), ergänzte: „Da werden sich die Südwürttem­berger freuen, die nach Stuttgart fahren wollen oder müssen.“

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