Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Obst und Gemüse von nah und fern
Fünf Portionen am Tag sind empfehlenswert
(ang) - Experten empfehlen den Verzehr von fünf bis sechs Portionen Obst und Gemüse am Tag. Die Empfehlung gilt sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Eine Portion sollte dabei in etwa so groß sein wie die Menge, die in die eigene Hand passt.
Damit vor allem Kinder und Jugendliche mehr Obst und Gemüse essen, hat die Europäische Union ein Schulobstprogramm in den Mitgliedsstaaten eingeführt. An ausgewählten Schulen und Kindergärten wird kostenlos Obst und Gemüse verteilt. Doch warum ist Obst und Gemüse eigentlich so gesund? Neben Vitaminen enthält es wertvolle Mineralstoffe, Kohlenhydrate, Eiweiß- und Ballaststoffe. Hinzu kommen Sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem unterstützen, die Verdauung regulieren oder sogar bakterielle Infektionen bekämpfen können. Minimum fünf Portionen am Tag, so lautet die Empfehlung, doch wie sieht es tatsächlich in deutschen Haushalten aus?
Eine im Jahr 2005 und 2006 durchgeführte nationale Verzehrstudie liefert hierzu Daten. Nur rund 40 Prozent der deutschen Bevölkerung erreichten dabei die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesmenge an Obst. Bei Gemüse sieht es noch schlechter aus. Hier sind es nur rund zehn Prozent der Bevölkerung, die die empfohlene Menge erreichen. Zu beobachten ist jedoch auch, dass mit zunehmendem Alter die Verzehrmenge an Obst und Gemüse deutlich ansteigt.
Die meisten Obst- und Gemüsesorten werden heute das ganze Jahr über in den Supermärkten, Discountern oder auf den Wochenmärkten angeboten. Dabei kann ein weiter Transportweg oder ein energieintensiver Anbau außerhalb der eigentlichen Saison unsere Umwelt negativ beeinflussen. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist der Kauf von heimischer Ware zu bevorzugen. Nicht nur aus Umweltschutzgründen, sondern auch aus Gesundheitsgründen. Obst und Gemüse aus Deutschland und der Europäischen Union enthalte weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln.
Obst und Gemüse von nah und fern, gesund und lecker, das war das Thema einer kurzen Umfrage beim Früchtehandel Russ aus Untersulmetingen und im Hofladen der Firma Botzenhard in Baustetten.
Werner Russ vom gleichnamigen Früchtehandel freut sich bereits jetzt auf die bevorstehende Spargelsaison. Der erste deutsche Spargel ist seit vergangenem Wochenende erhältlich. Auch erste deutsche Erdbeeren folgen in Kürze. „Von A wie Apfel bis Z wie Zucchini sind fast alle Obst- und Gemüsesorten bei uns erhältlich“, erzählt er mit Stolz. Während in der Saison die Ware möglichst aus der direkten Umgebung kommt, werde ansonsten die Ware vom Stuttgarter Großmarkt bezogen. Wichtige Vitamine Auch im Winter müsse nicht auf Vitamine verzichtet werden. Südfrüchte wie Mango, Kiwi oder Papaya seien eine gute Alternative. Gerade die Papaya sei auch bei empfindlichem Magen sehr zu empfehlen. Sogar viele Ärzte würden zum Verzehr der Südfrucht bei Magenbeschwerden raten. Gerade jetzt im Frühling spiele der Gedanke des Abnehmens in vielen Köpfen eine Rolle. Obst und Gemüse sei hier hervorragend geeignet um seine Pläne in die Tat umzusetzen.
Regionale Produktion und Verzicht auf Herbizide sind die Schlagwörter bei Gemüse Botzenhard aus Baustetten. Auf über 40 ha Produktionsfläche werden sämtliche Salatsorten, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel und Chinakohl angebaut. Produkte, die nicht selbst angebaut werden, kauft man bei Kollegen in der Umgebung. Neben der Belieferung von Gastronomie, Supermärkten, Discountern und Früchtehändlern findet ein Verkauf der Ware im eigenen Hofladen in Baustetten statt. Ein kleiner Hofmarkt mit Bäcker, Metzger und Käsewagen ergänzt das Angebot. Aktuell ist der erste Bärlauch des Jahres erhältlich.