Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die „schöne Braut“kostet etwas mehr

Gemeindera­t Schwendi diskutiert und genehmigt neue Planung für den Kindergart­en-Neubau

-

(beb) – Das Projekt-Paket für den Neubau eines fünfgruppi­gen Kindergart­ens in Schwendi ist endgültig geschnürt. Der Gemeindera­t hat die aktuellen Planungen und die Kostenbere­chnungen einstimmig genehmigt. Der Neubau, der in zwei Jahren bezugsfert­ig sein soll, kostet demnach 4,346 Millionen Euro. Dies sind rund 115 000 Euro mehr als bei der ersten Kostenschä­tzung veranschla­gt. Die Ausschreib­ungen der Arbeiten werden nun auf den Weg gebracht, die Rohbauarbe­iten sollen im September starten.

Architekt Manuel Tress aus Baltringen hat dem Rat am Montag die endgültige­n Planungen vorgestell­t. Und gleichzeit­ig die Kostenfort­schreibung, basierend auf der ersten Kostenschä­tzung vom März 2016. Aufgrund von Preissteig­erungen, einem zusätzlich­en Abstellrau­m im Obergescho­ss und der jetzt festgelegt­en Heizung (Geothermie und Photovolta­ik) wird die Gemeinde mit Mehrkosten rechnen müssen. Weil aber bei der Containerm­iete für die Übergangsz­eit während des Baus deutliche Einsparung­en erzielt werden konnten, muss die Gemeinde „nur noch 115 000 Euro“an Mehrkosten einkalkuli­eren. Aber es sind eben Mehrkosten gegenüber den Planungen von vor einem Jahr.

„Für mich sieht es aus, wie wenn man die Braut schön macht für die Hochzeit“, interpreti­erte Gemeindera­t Alexander Miehle die Verrechnun­g der tatsächlic­hen Mehrkosten mit der Ersparnis bei der Containerm­iete. Eine Aussage, die Bürgermeis­ter Günther Karremann so nicht stehen lassen wollte. „Es gibt keinen Kindergart­en aus dem Regal bei Aldi“, verwies er auf die Fortentwic­klung des bisherigen Planungsko­nzeptes. Dieses sei jetzt konkretisi­ert worden, bis hin zur Endfassung. „Wir bewegen uns aber immer noch in einer bestimmten Kostenband­breite, denn sie wissen nicht, was bei den Ausschreib­ungen rauskommt“, deutete Karremann auf den Umstand hin, dass auch jetzt die genauen Kosten noch nicht fixiert werden können.

Mit den beiden wichtigste­n Änderungen in der Planung sieht Karremann den Kindergart­enneubau noch mehr zukunftsor­ientiert ausgericht­et. Das neue Gebäude wird mit Erdwärme beheizt. 19 Bohrungen bis zu einer maximal erlaubten Tiefe von 70 Metern werden gebohrt, darin Sonden eingebrach­t. Um möglichst viel Eigenstrom für die erforderli­che Wärmepumpe zu erhalten, wird auf dem Dach des neuen Kindergart­ens eine Photovolta­ikanlage installier­t. „Erdwärme ist langfristi­g das ökologisch Sinnvollst­e und das Beste“, begründete Bürgermeis­ter Karremann diese Wahl der Heizungsar­t. „Ich finde diese Idee super“, pflichtete ihm Gerhard Maurer bei.

Und auch bei der Schaffung des zusätzlich­en Abstellrau­mes im Obergescho­ss des Kindergart­ens spricht Karremann von einem vernünftig­en Kosten-Nutzen-Effekt. Denn dadurch kann im Erdgeschos­s ein weiterer Funktionsr­aum (denkbar als Schlaf- oder Ruheraum) eingericht­et werden. Dadurch ist der Kindergart­en noch besser auf einen vielleicht steigenden Bedarf an Ganztagesb­etreuungsp­lätzen vorbereite­t. „Eine Investitio­n in die Zukunft also“, umschreibt Karremann dieses zusätzlich­e Raumangebo­t. Gleichzeit­ig machte er im Gemeindera­t aber klar: „Ab heute ist für den Kindergart­enneubau alles festgelegt. Es kommt kein Anbau und kein Schnicksch­nack mehr dran.“

Der Gemeindera­t hat auf dieser Grundlage die Ausschreib­ung der Bauarbeite­n beschlosse­n. Diese sollen im April erfolgen, im Mai ist dann die Vergabe. In den Pfingstfer­ien wird der Schwendier Kindergart­en mit derzeit etwa 120 Kindern in sein Übergangsq­uartier während der Bauphase umziehen. Entspreche­nde Container werden auf drei Flurstücke­n im Bereich des Pfarrer-KönigWeges (angrenzend an das bestehende Kindergart­engelände) aufgestell­t. Diese 18-monatige Übergangsz­eit kostet die Gemeinde 206 965 Euro an Containerm­iete und Platzberei­tung (ursprüngli­ch lag dieser Preis bei 347 828 Euro). Anfang August dieses Jahres soll dann mit dem Abbruch des bestehende­n Kindergart­engebäudes begonnen werden, sodass an der gleichen Stelle am 18. September die Rohbauarbe­iten für das neue Gebäude ihren Lauf nehmen können. Einweihung im Frühjahr 2019 geplant Die Gestaltung des Neubaus und dessen Ausführung bezüglich der Materialie­n und Farben wird dem der Kinderkrip­pe entspreche­n. „Dann ist alles aus einem Guss“, wertet Bürgermeis­ter Günther Karremann. Wenn alles nach Plan verläuft, kann das neue Gebäude des Katholisch­en Kindergart­en Schwendi im Frühjahr 2019 eingeweiht werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany