Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Teurer Wohnen in Ulm und Neu-Ulm
Neuer Wohnungsmarktbericht zeigt auf, welche Lagen der Doppelstadt begehrt sind
- Die Mieten in NeuUlm steigen und steigen. Damit spielt die Donaustadt in einer Liga mit München: Nur in Neu-Ulm und der Landeshauptstadt kletterten die Mieten seit Einführung der Mietpreisbremse vor zwei Jahren um 15 Prozent, wie Stefanie Schmauder, studierte Immobilien-Wirtschafterin, bei der Vorstellung des Wohnungsmarktberichts der Firma Tentschert sagte.
Damit hat es sich allerdings schon mit den Gemeinsamkeiten der beiden Städten: In der bayerischen Landeshauptstadt kostet eine Wohnung im Schnitt derzeit 17,30 Euro Miete pro Quadratmeter, in Neu-Ulm im Neubau (Stadtmitte) 11,80 Euro, in einer bestehenden Immobilie 9,46 Euro. Allein im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Mieten in Neu-Ulm allerdings durchschnittlich um 4,7 Prozent. In der Stadtmitte und Burlafingen sogar um über fünf Prozent.
Ein Grund sind die zahlreichen Neubauten, die entstehen. Wie Martin Tentschert, Herausgeber des Wohnungsmarktsberichts und Inhaber einer Immobilienfirma sagt, gilt Neu-Ulm unter Bauträgern als lukratives Pflaster. Denn das Bauland ist billiger als in Ulm aber die Mieten unterscheiden sich nur noch sehr gering was die Rendite in die Höhe treibt. Mit durchschnittlich zwölf Euro pro Quadratmeter in der Innenstadt und etwas über zehn Euro am Eselsberg, Söflingen und der Oststadt ist fast das gleiche NeubauMiet-Niveau wie in Neu-Ulm erreicht. In Pfuhl etwa kostet eine Wohnung auch schon 9,40 Euro pro Quadratmeter Miete, in Reutti sind es 9,90 Euro.
Die Nachfrage auf dem Mietmarkt ist größer als das Angebot: Auf 1 000 Einwohner kommen pro Jahr 13 Angebote für Mietwohnungen in NeuUlm. Dies spiegelt sich in den Mietpreisen der Stadt wider. Zudem lies der enorme Anstieg der Einwohnerzahlen den Mietpreis stärker steigen als in den Vorjahren. Eigenheime deutlich teurer als im Vorjahr Einen deutlichen Anstieg der Kaufpreise verzeichnen die Innenstadt, Ost- und Weststadt sowie die Stadtteile Böfingen und der Eselsberg. Hier gingen die Preise binnen eines Jahres um über fünf Prozent nach oben. „Die Leute zahlen Liebhaberpreise für begehrte Lagen“, sagt Tentschert. Gefragt sind insbesondere die Innenstadt und Söflingen. Der Durchschnittspreis für Häuser liegt bei 2 900 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. In Neu-Ulm stiegen die Preise für Bestandshäuser im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent. Besonders gefragt: Burlafingen, Gerlenhofen und Steinheim. Begehrte Eigentumswohnungen Für Eigentumswohnungen in der Stadtmitte von Ulm werden laut Wohnungsmarktbericht die höchsten Quadratmeterpreise bezahlt. Auf bayerischer Seite fallen die Preise im Vergleich zur Stadt Ulm stark ab. Lediglich in unmittelbarer Donaunähe werden vergleichbare Kaufpreise erzielt. In der Ulmer Stadtmitte oder Söflingen etwa, kostet der Quadratmeter einer Eigentumswohnung im Schnitt über 3000 Euro. In den NeuUlmer Stadtteilen bewegen sich die Kaufpreise sich in einer Preisspanne von 1 440 bis 2 500 Euro pro Quadratmeter und liegen so bei einem lokalen Durchschnittspreis von 2 250 Euro. Deutlich mehr Neubauten Im Vergleich mit 2015 stiegen die Kaufpreise für Wohnungen in Neubauten in Neu-Ulm um 19 Prozent, in Ulm um 11,5 Prozent.