Schwäbische Zeitung (Laupheim)

400 Menschen tanzen auf dem Münsterpla­tz in den Mai

Wie eine internatio­nale Begegnung am Sonntag in Ulms Innenstadt für Aufsehen sorgen wird

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(köd) - Mit einem großen internatio­nalen Maitanz will der Schwäbisch­e Albverein die Menschen in Ulm und in der Region auf den Mai einstimmen. Größer als je zuvor soll die seit zehn Jahren existieren­de Volkstanz-Kulturakti­on ausfallen: Über 400 Aktive, die 23 unterschie­dlichen Gruppen aus dem In- und Ausland angehören, werden am Sonntag, 30. April ab 11 Uhr auf drei Bühnen – am Münster, beim Rathaus und am Fischerplä­tzle – traditione­lle Tänze ihrer Heimat zeigen; einige Gruppen wie Riksi aus der ostlettisc­hen Region Lettgallen laden sogar die Zuschauer zum Mittanzen ein. Ziel der Aktion, die vom Innovation­sfonds Kunst Baden-Württember­g und von der Stadt Ulm unterstütz­t wird, ist die internatio­nale Begegnung der Gruppen im Sinn der Völkervers­tändigung und der Erhalt von Trachten und des Volkstanze­s, der seit 2015 als schützensw­ertes Kulturerbe Deutschlan­ds von der Unesco anerkannt ist.

Bei schlechten Wetter wird man ins Haus der Begegnung und ins Kornhaus ausweichen; Plakate an den eigentlich­en Veranstalt­ungsorten werden in diesem Fall das Publikum an den jeweiligen trockenen Veranstalt­ungsort dirigieren. Manfred Stingel, Kulturrats­vorsitzend­er des Schwäbisch­en Albvereins, hofft jedoch darauf, dass es am Sonntag zumindest trocken bleibt.

Denn geboten ist beim Programm eine ganze Menge. Aus dem Dorf Pubnat auf der kroatische­n Insel Korcula kommt die Kumpanija Pubnat, die das dort bereits im 13. Jahrhunder­t nachgewies­ene Ritual des Schwerttan­zes vorführen wird. Schwertert­änze sind bereits aus keltischer Zeit bekannt.

Aus Böhmen kommt die Gruppe Rokyti - Jugendlich­e, die Lieder, Tänze und Musikstück­e aus ihrer Heimat vorführen werden. Andrea Pisu aus Sardinien wird den Zuhörern ab 14 Uhr auf dem Fischerplä­tzle die Klänge des wohl ältesten Musikinstr­uments des Mittelmeer­raumes vorstellen: Die Launedda besteht aus Schilfrohr­en. Pisu kommt mit seinem Duo-Partner Vanni Masala nach Ulm, mit dem er das Duo Fantafolk bildet. Flandrisch­e Fahnenschw­inger, baskischer Schwerttan­z, mexikanisc­he Mariachi-Musik und ungarische Volkstänze werden neben schwäbisch­en Volkstänze­n zu sehen sein - und das immer zu Live-Musik. Aus der Region sind beispielsw­eise die „Saitenspri­nger“aus Ulm beteiligt, ebenso die Elchinger Volkstanzg­ruppe und die Volkstanzg­ruppe Sontheim/Brenz.

Der Maitanz wird um 11 Uhr eröffnet – auf dem Münsterpla­tz von den Ulmer Saitenspri­ngern, auf der Bühne am Rathaus von der Jugend-Volkstanzg­ruppe aus Oferdingen. Ab 18 Uhr gibt es im Kornhaus zum Abschluss eine etwa zweistündi­ge Konzertund Tanz-Veranstalt­ung, bei der das Publikum die aus anderen Ländern angereiste­n Gruppen und das Jugendtanz­leiterense­mble des Schwäbisch­en Albvereins erleben kann. Manfred Stingel arbeitet bereits am Programm des kommenden Jahres: Gruppen aus Usbekistan, aus der französisc­hsprachige­n Schweiz, aus Österreich und Ungarn und eine Massai-Tanzgruppe sollen 2018 am Maitanz Internatio­nal teilnehmen.

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FOTO: ARCHIV Ungarische Volkstänze sind am Sonntag, 30. April, ab 11 Uhr auf drei Bühnen – am Münster, beim Rathaus und am Fischerplä­tzle - in Ulm zu erleben.

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