Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Soldat unter Terrorverdacht
Harte Kritik an Innenministerium und Bamf
(dpa) - Nach dem Auffliegen eines unter Terrorverdacht stehenden Bundeswehrsoldaten wächst die Kritik an den Behörden. Die Bundesregierung räumte Fehler ein und versprach Aufklärung. Das Innenministerium und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) „werden jetzt jeden Stein umdrehen, bis wir wissen, wie es dazu kommen konnte“, sagte ein Sprecher von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) am Freitag. SPD und Linkspartei warfen ihm und dem Verteidigungsministerium Versagen vor.
Oberleutnant Franco A. (28), der kein Arabisch spricht und auch nicht so aussieht, hatte sich als syrischer Flüchtling ausgegeben. Das Bamf gewährte ihm nach einer Anhörung auf Französisch Ende 2016 Schutz. „Gespräche wurden und werden in der Sprache geführt, die der Flüchtling wünscht“, erklärte das Regierungspräsidium Gießen. Der Soldat war in Frankreich stationiert.