Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Zinedine Fellaini
Es lief die 84. Minute eines weitgehend ereignisarmen Derbys in Manchester, als Marouane Fellaini die Gäule, Verzeihung: die Wuschelhaare durchgingen. Der Mittelfeldspieler von Man United ist ja stolzer Besitzer einer Paul-Breitner-Gedächtnisfrisur – und womöglich ähnlich reizbar wie Zinedine Zidane. Der trug 2006 beim tragischen Finale seiner Karriere zwar längst Platte zum melancholischen Blick, doch nun fühlten sich einige Zuschauer an dessen längst zur Popkultur gewordenen Kopfstoß gegen Italiens Marco Materazzi erinnert. Fellaini stieß viel Wuschelmähne und ein wenig Stirn gegen die Stirn von City-Angreifer Sergio Agüero. Ob der, wie damals Materazzi, die Schwester seines Gegners beleidigt hatte, blieb offen. United-Coach José Mourinho kommentierte die Aktion (und Agüeros theatralisches Fallen) so: „Ich nehme an, dass es ein bisschen was von einer Roten Karte hat und ein bisschen was von einem sehr erfahrenen, argentinischen Spieler.“(fil)