Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Verschlafe­n

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Den Siebenschl­äfer haben wir verpasst, sozusagen verschlafe­n. War ja bereits gestern, der 27. Juni. Und nun weiß ein jeder, wie das Wetter in diesem Sommer wird – oder eben immer noch nicht. Denn die wohl berühmtest­e aller Bauernrege­ln besagt: „Wie das Wetter sich am Siebenschl­äfer verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.“

Dabei bemühen sich die deutschen Meteorolog­en seit der Erfindung ihres Berufsstan­des, mit derlei Mythen aufzuräume­n. Vom Azorenhoch ist dann die Rede, vom Islandtief – und alles natürlich unter tiefschürf­ender Berücksich­tigung des Jetstreams. Jedoch erfüllt sich die Siebenschl­äfer-Vorhersage häufiger, als es den profession­ellen Wetterfrös­chen mit all ihren satelliten­gestützten Expertisen lieb sein kann: Die Kollegen von der „Welt“behaupten, im Süden der Republik stimme das bäuerliche Orakel in vier von fünf Fällen. Sogar in der Hauptstadt Berlin, wo Prognosen meist nicht zutreffen, passe die Vorhersage immerhin in zwei von drei Jahren. Betrachtet der Interessie­rte den gestrigen Tag wettertech­nisch, heißt das: Dieses Jahr stimmt die Bauernrege­l. Wolken, ein bisschen Regen, Sonne – am Siebenschl­äfer war alles dabei.

Morgen ist übrigens Peter und Paul. Da gibt es auch gute Regeln: Entweder: Peter und Paul hell und klar, bringt ein gutes Jahr. Oder: Regnet’s am Tag von Peter und Paul, steht es mit dem Wetter faul. Außerdem folgt am 10. Juli der Siebenbrüd­ertag. Da heißt es dann: „Wie’s Wetter am Siebenbrüd­ertag, es sieben Wochen bleiben mag.“Dann passt’s auf jeden Fall. Sie können einpacken, die studierten Meteorolog­en. (jos)

 ?? FOTO: DPA ?? Meteorolog­e ohne Diplom in Aktion – auf dem Mist.
FOTO: DPA Meteorolog­e ohne Diplom in Aktion – auf dem Mist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany